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Impuls zu Weisheit 15,15
Götzen unserer Selbst


Bibelvers

Sie halten alle die Götzenbilder für Heiden für Götter,
die doch mit ihren Augen nicht sehen können,
mit ihren Nasen nicht Luft holen,
mit ihren Ohren nicht hören,
mit ihren Fingern nicht fühlen und
mit ihren Füßen nicht gehen können.
(Weisheit 15,15)

Im Rahmen einer Bibelarbeit über den Jakobusbrief und die Gedanken zum Wandel des Denkens, hat Gott mir den Blick zur Götzenverehrung neu geöffnet.

Das erste und höchste Gebot, welches uns in der Heiligen Schrift und im Leben mit Gott begegnet heißt: „Ich bin der Herr, dein Gott.“ (2. Mose 20,2) Und Jesus erweitert diese Aussage: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken.“ (Lukas 10,27) Das zweite Gebot, welches sich unmittelbar an das Erste anschließt und damit auch die Einheit mit dem ersten Gebot symbolisiert, lautet: "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!" (2. Mose 20,3)

Viele Bibelstellen in der Heiligen Schrift sprechen von dieser Götter- oder auch Götzenverehrung.

Im Alten Testament wird hauptsächlich der Blick auf die wirklichen Götterstatuen gerichtet, die es zur damaligen Zeit gab und auch heute noch gibt – z. Bsp. Baal, Aschera, Astarte, Milkom oder auch die vielen griechischen und ägyptischen Götter. Aber auch die Standbilder die aus Nachbildungen von Tieren oder Vögeln gemacht und angebetet werden, zählen dazu.

Im Neuen Testament wird uns zudem auch die Gier nach den nur allzu verführerischen und weltlichen Dingen, als Götzendienst vor Augen geführt. Vor allem das Geld, der sogenannte Mammon, dem wir gierig nachjagen, wird als Götze bezeichnet.


Niemand kann zwei Herren dienen, denn entweder wird er den einen hassen
und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen
und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon!
(Matthäus 6,24)


Aber wenn wir uns diese sogenannte Götterverehrung oder auch Götzenverehrung noch etwas genauer anschauen, entdecken wir noch etwas weiteres und wie ich finde, Erschreckendes.

Im Buch der Weisheit werden die heidnischen Götter sehr genau beschrieben. Hier können wir in Kapitel 15, Vers 15 lesen, dass diese Götzenbilder, die wir uns aus Holz oder Stein anfertigen und vielfach mit Gold und Silber überziehen, zwar Augen haben, aber nicht sehen können, Münder haben, aber nicht reden können, Ohren haben, aber nicht hören können. Sie haben Nasen, Hände und Füße und doch können sie weder riechen, fühlen noch gehen.

Auch an anderen Stellen finden wir ähnliche Aussagen Gottes hierzu:

Im 5. Mose 4,28 heißt es:


Dort werdet ihr Göttern dienen, die das Werk von
Menschenhänden sind, Holz und Stein,
die weder sehen noch hören noch essen noch riechen können.
(5. Mose 4,28)


Ebenso beschreiben Jeremia und Baruch diese falschen Götter:


Weil sie nicht gehen können,
muss man sie auf den Schultern tragen.
(Baruch 6,25a)

Es sind ja nichts als Vogelscheuchen
im Gurkenfeld. Sie können nicht reden;
auch muss man sie tragen,
denn sie können nicht gehen.
(Jeremia 10,5a)


Und auch im Neuen Testament wird immer wieder auf diese falschen Götter hingewiesen, auch in der Offenbarung.


Und die übrigen Leute, die nicht getötet wurden von diesen Plagen,
bekehrten sich doch nicht von den Werken ihrer Hände,
dass sie nicht anbeteten die bösen Geister und die goldenen,
silbernen, ehernen, steinernen und hölzernen Götzen,
die weder sehen noch hören noch gehen können,
(Offenbarung 9,20)


Und natürlich in Matthäus 6,24, wo es um unseren Götzen „Mammon“ ging.

Fassen wir noch einmal kurz zusammen:

Fremde Götter, die sogenannten Götzen sind:

blind, taub, stumm, lahm, gefühlslos …. tot.


Aber Moment mal …. heilt nicht Jesus Blinde, Taube, Stumme, Lahme und Tote?
Ja, es sind gerade die Kranken und Sünder, zu denen Er geht und Rettung bringt.

In allen Evangelien lesen wir an jeder Ecke, dass Jesus gerade diesen verlorenen, verirrten und zerbrochenen Seelen Heilung schenkt. Er vergibt den Blinden, Tauben und Stummen, den Gelähmten und Aussätzigen ihre Sünden, Er reinigt und heilt sie, ja sogar Tote lässt Er wieder auferstehen?
Er bringt ihnen Rettung in Form von Heilung durch Wandel. Er wandelt ihr Leben, in ein Leben, was Gott gefällt und Seinen Maßstäben entspricht. Er offenbart ihnen einen Wandel ihres ganzen Seins auf Erden, von Unreinheit zu Reinheit, von Unglaube zu Glaube. Er hilft Ihnen, dass sie sich von ihren Sünden befreien und zu Gott umkehren können.

Er befreit sie von all den Götzen ihrer Selbst.

Und ich höre Gott rufen: „Reißt Ihre Altäre nieder!“
(5. Mose 7,5; 5. Mose 12,3; Richter 2,2; 2. Könige 11,18; Hosea 10,2)

Und Jesus ist auch zu uns gekommen, um unsere Sünden zu vergeben und uns den Weg zu Gott zu bereiten, denn in gewisser Weise sind auch wir blind und taub, lahm und stumm, gefühllos und … ja irgendwie auch tot.

Sind wir etwa auch diese fremden Götter? Götzen unserer Selbst?

Ja.

Wir, so wie wir in dieser Welt stehen, ohne an Jesus Christus zu glauben, ohne Ihn angenommen zu haben, ohne Ihm wirklich zu folgen, ohne uns von Ihm heilen und wandeln zu lassen, tragen den größten Götzendienst mit uns herum – unseren eigenen EGOISMUS, die größte Sünde, die sich im 2. Gebot widerspiegelt und die uns von der Gegenwart Gottes trennt. Unser Egoismus macht uns blind, taub und stumm für das Reich Gottes.

Wir sind Götzen unserer Selbst!

Wir sehen nichts außer uns selbst. Wir sind taub für die Worte eines anderen. Wir hören nur, was wir hören wollen. Wir tun unsere Münder auf, doch aus ihnen kommt nichts wirklich Fruchtbringendes hervor. Wir sind nicht imstande den schmalen Weg zu gehen, ständig straucheln und fallen wir. Wir sind unfähig zu fühlen und zu spüren, was unser Gegenüber wirklich braucht. Wir sind TOTE unter den Lebenden, wir sind tot für unser Umfeld, tot für die Schöpfung Gottes.

Unser altes Leben, ein Leben, welches von dieser finsteren Welt geprägt ist, ist gekennzeichnet von einer ICH-Bezogenheit. Mein Nächster, den ich ja lieben soll, bin ich selber.

Und ich höre Gott auch heute rufen: „Reißt Ihre Altäre nieder!“
(5. Mose 7,5; 5. Mose 12,3; Richter 2,2; 2. Könige 11,18; Hosea 10,2)

Denn … und das ist die frohe Botschaft, so muss es nicht sein.
Das sind wir nicht. Wir sind keine egoistischen, gefühllosen, machtbesessenen, gierigen Menschen. So hat Gott uns nicht geschaffen und so möchte Er auch nicht, dass wir leben.

Wir sind Kinder Gottes. Wir sind Kinder des Lichts und der Liebe.
Wir haben kein steinernes Herz, sondern ein Herz aus Fleisch und Blut – dem Blut Christi, Gottes Blut. (Hesekiel 36,26)

Wir haben ein Herz, welches die Liebe Gottes in sich trägt. Wir sind von Gott geschaffen, um zu lieben und zu dienen. Und Gott hat Rettung auch in unsere gebrochene Welt, in unsere zerschundenen Seelen gebracht. Jesus Christus, Seinen Sohn.

Jesus ist nicht nur in die Welt gekommen, um uns lapidar von unseren Sünden freizusprechen. Jesus ist in die Welt gekommen, um uns vom größten Götzendienst zu befreien, der auf dieser Erde herrscht und der die Schöpfung Gottes, uns Menschen einbezogen, zugrunde richten wird. Er ist gekommen, um uns vom Götzen unserer Selbst - unserem Egoismus - zu befreien.

Jesus ist in die Welt gekommen, um uns zu heilen und uns aus einem sündhaften Leben heraus und in ein vollkommenes und erfülltes Leben in der Gegenwart Gottes hinein zuführen.

Jesus ist in diese Welt gekommen, damit wir wieder Eins werden, eins in Ihm und eins mit Gott.

Jesus heilt unsere Blindheit.
Er öffnet unsere Augen, damit wir die Schönheit und Reinheit Seiner Schöpfung sehen können. Er schenkt uns Klarheit und Licht, damit wir unseren Mitmenschen, als unseren wahren Nächsten erkennen können. (Psalm 119,18; Jesaja 35,5)

Jesus heilt unsere Taubheit.
Er öffnet unsere Ohren, damit wir fähig sind, Sein Wort zu hören und es tief in uns aufzunehmen. Er befreit uns vom Lärm dieser übermächtigen Welt, der uns taub macht für die Stimme Gottes und Er befähigt uns die Wahrheit Gottes, vom Trug der Welt zu unterscheiden. (Johannes 8,47)

Jesus heilt unsere Stummheit.
Er löst unsere Zungen, damit wir Worte der Erbauung, des Zuspruchs, der Ermutigung und Ermahnung im Namen Jesu über unser Leben und über das Leben unserer Mitmenschen aussprechen können. Er öffnet unsere Münder, damit wir Sein Wort verkünden und den Menschen von der Gnade und Liebe Gottes erzählen können und Er lässt aus uns die Worte des Evangeliums, wie lebensspendendes Wasser, heraussprudeln. (Sprüche 10,11 oder 18,4)

Jesus heilt unsere Gelähmtheit.
Er richtet uns wieder auf. Er stärkt unsere Glieder und bereitet uns den Weg, den Weg zum Vater, den Weg ins ewige Leben. Er nimmt die schweren Lasten von unseren Schultern, damit wir frei und unbeschwert unseren Weg mit Ihm gehen können und Er trennt die Seile der Trägheit in uns durch, damit wir dem Guten nachjagen und die Freiheit und Leichtigkeit des Glaubens, des wahren Lebens in Gottes Gegenwart erfahren können. (Markus 11,28-30)

Jesus erweckt uns zu einem neuen Leben.
Er gibt uns ein lebendiges Herz, ein Herz, dass lieben und fühlen kann. Ein Herz, dass mit den Augen Gottes sehen und die Not um sich herum begreifen kann. Ein Herz, dass mit offenen Augen durch die Schöpfung geht und die Bedürftigkeit der Menschen erkennt. Ein Herz, welches das Unrecht begreift und sich für die Gerechtigkeit einsetzt. (1. Johannes 5,11)

Ein Herz, was liebt und vergibt, ein Herz was dankt und schenkt, ein Herz, welches lacht und weint, ein Herz, in dem das Herz von Jesu schlägt.

Jesus erweckt uns zu neuem Leben. Er befreit uns von der größten Sünde unserer Selbst – dem Götzen unserer Selbst – unserem Egoismus.

Wenn wir Jesus als unseren Herrn annehmen, uns in Seine heilenden Hände begeben und unser ganzes Sein von Ihm erfüllen lassen; wenn wir die Gnade Gottes erkennen und uns von Ihm zu dem Menschen formen lassen, den Er einst geschaffen hat; wenn wir unseren Geist und unsere Sinne wandeln lassen in Christus, wird Er uns mit wahrer Liebe und Hingabe zu Gott und Seiner ganzen Schöpfung erfüllen und mit dem Siegeskranz, dem ewigen Leben, krönen. (Galater 5,25; 1. Petrus 5,4)

Geben wir Gott allein die Ehre, so wie es Ihm gebührt, denn Gott ist ein Gott der LEBT, Er ist ein lebendiger Gott.

Er kann sehen, denn Er schaut auf die ganze Erde herab und sieht alle Menschenkinder. (2. Chronik 16,9)
Er kann hören, denn Er erhört unsere Bitten, unser Flehen und Danken. (Psalm 116,1)
Er kann sprechen, denn Er spricht zu uns durch die Heilige Schrift oder durch andere Menschen direkt in unser Herz hinein und auch durch seine wahrhaftige Stimme. (1. Mose 1,3; 2. Mose 3,14)
Er kann gehen, denn Er geht Seinen Weg mit uns, Er begleitet und beschützt uns. (Josua 1,9)
Und Er lebt und fühlt, denn Er sieht all den Schmerz und das Leid, das auf Erden geschieht und Er greift ein. Und das auch schon im Kleinen, im Wandel unserer Selbst. (Psalm 72,13)

Bedenke, dass Seine Wege nicht unsere Wege sind und Seine Gedanken, nicht die unsrigen. Vieles was geschieht können wir nicht begreifen, aber wir können vertrauen. (Jesaja 55,8)

Legen wir unseren Götzendienst ab und lassen wir uns von Jesus in ein erfülltes und befreites Leben führen. Legen wir den Götzen unserer Selbst ab und nehmen wir Gott, als unseren wahren und einzigen Herrn an. (5. Mose 4,35; Psalm 86,10; Jesaja 37,16)

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,
möge Eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.
Amen
(Philipper 4,7)

Zum Abschluss möchte ich euch noch eine Erzählung von Lindolfo Weingärtner mit auf den Weg geben.

„Und der Stumme redete“
(aus dem Buch „Netz der Hoffnung“, erschienen im Verlag der Ev.-Luth. Mission Erlangen)

 

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