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Impuls zum
10. Sonntag nach Trinitatis


Wochenspruch Impuls zum 10. Sonntag nach TrinitatisImpuls zum 10. Sonntag nach Trinitatis
Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist,
dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat.
(Psalm 33,12)

Der 10. Sonntag nach Trinitatis ist ein ganz besonderer Sonntag. Er bildet nicht nur das Zentrum der Trinitatiszeit ab, er steht auch symbolisch für das Zentrum unseres Glaubens. Dieser Sonntag soll unseren Blick weiten und ihn einmal mehr auf unsere Glaubenswurzeln lenken. Jesus. Denn Jesus war kein Christ. Jesus war ein Israelit, ein Nachkomme Davids, aus dem Stamm Juda, er war ein Jude. Aus Ihm entspringt, das Neue, was werden sollte.

"Am Ende fließen alle Dinge ineinander und aus der Mitte entspringt ein Fluss." So heißt es in einem Filmzitat. Und ja, aus der Mitte von Gottes unendlicher Schöpfung entspringt der Quell des ewigen Lebens.

Die Mitte
.... Was stellt diese Mitte überhaupt dar?
Eine Mitte kann so viel mehr sein. Sie ist kein abgeschlossenes Ganzes, sie ist ein bedeutender Teil vom Ganzen. Sie ist nicht der Anfang oder das Ende, sie verbindet diese beiden Teile miteinander. In der Mitte treffen zwei Seiten aufeinander, sie hält zwei Hälften zusammen, sie verbindet, was sonst getrennt wäre.

Dieser Sonntag, der auch "Israelsonntag" genannt wird, soll unsere Gedanken genau auf diese Mitte, die Verbindung zwischen dem auserwählten Volk Israel und uns, den Nachfolgern von Jesus Christus, lenken. Dieser Sonntag soll unsere Augen und Herzen öffnen und eine Brücke bereiten, eine Brücke zwischen dem Judentum - dem alten Bund - und dem Christentum - dem neuen Bund.

Es ist immens wichtig, dass wir uns immer unserer geistlichen Wurzeln bewusst sind.

Und was sind unsere geistlichen Wurzeln?

Jesus!

Jesus ist der Weinstock und wir sind die Reben. Wir gründen uns auf unseren Herrn, Jesus Christus.

Und Jesus war ein Jude. Er ist gekommen, um in erster Linie Gottes auserwähltem Volk die rettende Botschaft zu bringen. Vieles von dem, was Jesus uns gelehrt hat, ist gegründet im Judentum. All die Gebote, Weisungen und Ordnungen Gottes, münden in Seinem lebendigen Wort. Er hat diesen scheinbar toten Buchstaben des alten Bundes, wieder neuen Lebensatem eingehaucht, Gottes Atem, den Heiligen Geist, ewiges Leben.

Die Pharisäer und Schriftgelehrten, die Priester und Könige der damaligen Zeit, haben Schritt für Schritt Gottes Gebote und Weisungen zu eigenen Gesetzen verkehrt.


Er aber antwortete und sprach zu ihnen:
Trefflich hat Jesaja von euch Heuchlern geweissagt, wie geschrieben steht:
»Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist fern von mir.
Vergeblich aber verehren sie mich, weil sie Lehren vortragen,
die Menschengebote sind.«
Denn ihr verlasst das Gebot Gottes und haltet die Überlieferung
der Menschen ein, Waschungen von Krügen und Bechern;
und viele andere ähnliche Dinge tut ihr.
Und er sprach zu ihnen: Trefflich verwerft ihr das Gebot Gottes,
um eure Überlieferung festzuhalten. […] und so hebt ihr mit eurer Überlieferung,
die ihr weitergegeben habt, das Wort Gottes auf; und viele ähnliche Dinge tut ihr.
(Markus 7,6-9
.13)


Sie haben den Grund genommen und ein eigenes halsstarriges Konstrukt daraus gemacht. Ein Korsett in welches sie das Volk Israel, Gottes Volk, hineinpressen wollten. Sie dachten sie ehrten Gott, aber taten genau das Gegenteil. Diese Zwänge und Enge führte das Volk immer tiefer in die Gefangenheit der Sünde hinein.

Aber ist Gott ein Gott der Gefangenschaft? Wahrlich nicht. Im Gegenteil.

Gott ist ein Gott der Freiheit und Er möchte uns alle aus der Gefangenschaft, der Sklaverei der Sünde dieser Welt befreien. Die Sünde, die in die Welt gekommen ist, hat nicht nur Sein auserwähltes Volk Israel, es hat alle Menschen in seinen Bann gezogen, sie gefesselt und fest an sich gebunden.


Gott selber gab den Israeliten zu Mose Zeiten bereits die Möglichkeit der Umkehr und Buße durch die Durchführung von Opfergaben. Ein Opfer war der einzige Weg, um die Sünden der Menschen zu sühnen, damit sie wieder rein vor Gott treten konnten. Es war der einzige Weg, die Menschen aus der Macht der Sünde zu befreien.

Früher brachten die Menschen Gott diese Opfer. Aber Gott erkannte die Herzen der Menschen. Er sah, die Bedeutungslosigkeit mit der sie ihn "ehrten". (Wie gegenwärtig ist uns in diesem Zusammenhang die Strafrede im Buch Maleachi)


»Womit verachten wir deinen Namen?«
Damit, dass ihr opfert auf meinem Altar unreine Speise.
(Maleachi 1,6b-7)

Und ihr sprecht: »Siehe, welch eine Mühsal!«, und facht das Feuer an, spricht der HERR Zebaoth,
und ihr bringt herzu, was geraubt, lahm und krank ist, und bringt es dar zum Opfer.
Sollte mir solches gefallen von eurer Hand?, spricht der HERR.

(Maleachi 1,13)

Denn des Priesters Lippen sollen die Lehre bewahren, dass man aus seinem Munde Weisung suche;
denn er ist ein Bote des HERRN Zebaoth. Ihr aber seid von dem Wege abgewichen
und habt viele zu Fall gebracht durch falsche Weisung und habt den Bund mit Levi verdorben,
spricht der HERR Zebaoth.

(Maleachi 2,7-8)


Und was bringen lieblose, halbherzige Opfer, die irgendwann nur noch als altes Ritual und nicht als wahre Hingabe erbracht werden?

Der Weg in die Gemeinschaft zu Gott, rein aus Taten und Opfergaben heraus, ist zu einem Weg voller Hürden, Stolpersteinen und Irrwegen geworden.

Durch die reine "Abarbeitung" von Gottes Geboten und Weisungen konnte kein Israelit mehr wirklich zu Gott kommen, denn Seine Gebote und Weisungen wurden nicht gelebt, sie waren nur noch ein Zwang ihrer selbst. Das „alte Jerusalem“ war zerstört, es lag in Schutt und Asche.

Aber Gott baute es wieder auf. Er zeigt uns, dass Sein Wort nicht mühsam abgearbeitet werden will. Sein Wort lebt, es ist etwas Lebendiges, es ist voller Kraft, Güte und Freude. Es lebt und es will gelebt werden. Sein Wort ist in die Welt gekommen und hat die Finsternis um uns herum vertrieben.

Gott selbst ist zu Seinem Volk gekommen und hat ihnen den wahren Weg des Lebens gebracht. GLAUBE. Reiner, purer, echter und vollkommener Glaube. Kein in Stein gemeißelter toter Buchstabe, sondern ein ins Herz geschriebenes lebendiges Wort. GLAUBE.

Die Kraft des Glaubens ist heilend, hoffnungsvoll, zuversichtlich, stärkend und befreiend. Die Kraft des Glaubens ist Gott.

Das reine befolgen "toter" Buchstaben hatte nicht die Kraft, die Menschen zu einem gottgefälligen Leben zu führen. Aber das lebendige Wort, die Buchstaben, die einst leblos waren, jetzt aber Gottes Lebensatem innehaben - der reine Glaube - der tief in unserem Herzen den Ton angibt, der die Wahrheit und Liebe Gottes in sich trägt, der führt uns zu dem einzig wahren Gott.

Jesus war Jude und Er ist in diese Welt gekommen, um zuerst dem Volk Israel diesen einzig wahren Weg zu Gott neu zu eröffnen. Aber Gott liebt alle Seine Kinder und so ist Jesus nicht nur gekommen, um mit dem Volk Israel diesen neuen Bund zu schließen, sondern auch mit UNS.

Wir alle sind in Jesus Christus Miterben von Gottes Herrlichkeit.


Wenn wir aber Kinder sind, so sind wir auch Erben,
nämlich Erben Gottes und Miterben des Christus;
wenn wir wirklich mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm verherrlicht werden.
(Römer 8,17)

Dieses Geheimnis besteht nämlich darin, dass die nichtjüdischen Völker durch Christus zusammen
mit den Juden Anteil bekommen an dem Erbe, das Gott uns versprochen hat;
sie gehören zum Leib von Jesus Christus, zu seiner Gemeinde, und auch für sie gelten die Zusagen,
die Gott seinem auserwählten Volk gab. Das alles bewirkt Gott durch die rettende Botschaft.
(Epheser 3,6, HFA)


Gott will nicht nur Sein auserwähltes Volk retten, Er möchte alle Seine Geschöpfe, alle Seine Kinder, auch uns, die Rettung in Jesus Christus bringen. Und so ist Jesus Christus nicht nur für die Israeliten am Kreuz gestorben, sondern auch für UNS. In Christus sind alle die glauben, ein Teil von Gottes Familie geworden, Gottes Kinder.


an die Gemeinde Gottes in Korinth, an alle, die durch Jesus Christus zu Gott gehören.
Ja, ihr seid Gottes eigenes Volk; er hat euch berufen, so zu leben, wie es ihm gefällt.
Zu diesem Volk gehören auch alle anderen, die Jesus Christus auf der ganzen Welt
als unseren gemeinsamen Herrn anbeten.
(1. Korinther 1,2, HFA)


Die Mitte, das Zentrum, zwischen Anfang und Ende steht Jesus. Er ist die Brücke, Er ist die Verbindung nicht nur zwischen Gott und den Menschen, nicht nur zwischen dem alten und neuen Bund, dem Juden- und dem Christentum, Er ist auch das Bindeglied zwischen allen Menschen auf dieser Welt.

Er ist unser aller Retter, Heiland und König und Er ist auch für die Juden der langersehnte Messias.

Viele Juden leben auch heute noch unter dem alten Bund. Für sie gibt es nur das Gesetz des alten Bundes. Das Gesetz bestimmt die Richtlinien für den Glauben an Gott. Aber die Gesetze und Gebote lasteten schon immer schwer auf Seinem auserwählten Volk. Das uneingeschränkte Befolgen der Gebote und damit eine wahre und innige Beziehung zu Gott war und ist schier unmöglich.
Das einstige Paradies, das alte Jerusalem, die Heilige Stadt, war nicht mehr das, was Gott einst erschaffen. Doch Gott hat verheißen, dass Er Jerusalem wieder errichten und in neuem Glanz erstrahlen lassen wird. Und Gott ist Seinem Wort treu. Immer!

Gott stellt die Mauern wieder auf. Er errichtet das neue Jerusalem auf einem Fundament, welches kein Wind, keine Wassermaßen, keine Gewalten mehr umstoßen kann. Er errichtet das „neue Jerusalem“, den neuen Bund mit Seinem Volk und mit allen Menschen, die an Ihn, den einzig wahren Gott glauben, auf Jesus Christus.

Jesus, das letzte und reinste Opferlamm, dass auf dem Altar des Kreuzes, im von Sünde und Schuld zerstörtem Jerusalem, für uns alle geopfert wurde. Er ist gekommen, um für unsere Schuld zu sterben und um uns den Weg ins neue Jerusalem zu bereiten.

Aber Jesus hat keine Religion oder gar Konfession in die Welt gebracht. Er hat nicht gesagt, "Hey Leute, wer an mich glaubt der ist evangelisch, katholisch, lutherisch oder orthodox."

Gott, der Schöpfer allen Lebens, der einzig wahre und alleinige Gott, das Alpha und Omega, der Anfang und das Ende, unser Herr, hat durch Jesus allen Nationen, allen Völkern, allen Menschen überall auf der Welt, einen neuen und wahren Weg in Seine Gegenwart bereitet. Durch Jesus leben wir wieder in einer echten und innigen Beziehung mit Gott. Juden und Nichtjuden, Israeliten und Griechen, Afrikaner und Deutsche, Amerikaner und Asiaten, Dicke und Dünne, Arme und Reiche, Weise und Törichte, ALLEN gilt diese frohe und befreiende Botschaft. ALLEN!!! Wir müssen es nur erkennen!

 

Da wo die Welt Unterschiede macht und Spaltungen hervorruft, da schenkt uns Gott durch das Evangelium Einheit.
Da wo die Welt uns zu spalten droht, da vereint uns Jesus.
Egal ob einer nach dem alten Bund oder unter dem neuen Bund lebt, uns alle vereint die eine unumstößliche Wahrheit: unser Glaube an Gott, unseren Schöpfer.


Es ist ja kein Unterschied zwischen Juden und Griechen:
Alle haben denselben Herrn, der reich ist für alle, die ihn anrufen,
(Römer 10,12)


Jesus hat uns von unseren Sünden befreit, Er hat für all unsere Schuld bezahlt, Er hat uns vor Gott gerechtfertigt und uns den Zugang zu Seinem Reich ermöglicht. Durch Ihn sind wir zu Kindern Gottes geworden. Wir sind Miterben am Reich Gottes. Auch wir sind Sein "Volk", wir gehören zu Seiner Familie. Wir alle!

Er vereint, was die Welt trennt.
Er verbindet, was die Welt entzweit.
Er heilt, wo die Welt Wunden aufreißt.

Jesus hat uns nicht nur mit Gott vereint, Er verbindet auch uns Menschen miteinander.
Wie Paulus sagt: Wir sind alle eins! Eins in Christus.
Egal welche Nation, egal welche Konfession - wir sind EINS in Christus!


Es gibt keinen Unterschied mehr zwischen Jude und Grieche,
zwischen Sklaven und Freiem, zwischen Mann und Frau,
denn ihr alle seid einer in Christus Jesus."
(Galater 3,28, Luther2017)


Wir dürfen nie unsere Wurzeln vergessen. Jesus ist unsere Mitte, das Zentrum unseres Glaubens, der Mittelpunkt der die Juden, die Israeliten und Christen vereint. Er ist das himmlische Jerusalem, in Ihm gibt es keine Unterschiede, in Ihm sind wir alle eins.

Denken wir an unsere Wurzeln und beten wir, dass auch die Juden, die Jesus noch nicht erkannt haben, Ihn als den verheißenen Messias erkennen und sich auf den Weg ins neue Jerusalem machen.

Beten wir für unsere Einheit in Jesus Christus, unserem Herrn.


Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist,
dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat.
(Psalm 33,12)


Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,
möge Eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.
Amen
(Philipper 4,7)

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