Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Impuls zum Wochenspruch zum letzten Sonntag nach EpiphaniasWochenspruch zum letzten Sonntag nach Epiphanias
letzten Sonntag nach Epiphanias

 


Wochenspruch

Über dir geht auf der Herr,
und seine Herrlichkeit erscheint über dir.
(Jesaja 60, 2b)

 

Zweifel, Traurigkeit, Mutlosigkeit, Selbstzweifel, Ängste und Sorgen, wer kennt das nicht? Die Tage, gerade jetzt in der Winterzeit, erscheinen triester und grauer als sonst. Die Nachrichten malen jeden Tag aufs neue ein düsteres Bild von der Welt. Die Freude, die ich jetzt empfinde, kann gleich schon wieder vorbei sein. Wohin soll das nur alles führen? Tausende von Fragezeichen begleiten unseren Weg. An was können wir uns festhalten? Wem können wir trauen? Was hat heutzutage noch Bestand?

In diesen Moment, in diese Gedanken ruft Jesaja hinein.

 


Über dir geht auf der Herr,
und seine Herrlichkeit erscheint über dir.
(Jesaja 60, 2b)

 

Der letzte Sonntag nach Epiphanias gewährt uns einen Blick auf das Zukünftige. Er gewährt uns einen Blick auf das Beständige, auf die Konstante in unserem Leben und auf die Hoffnung, die durch den Gauben in unseren Herzen verankert ist.

Im Evangelium für diesen Sonntag werden wir zu einem ganz besonderen Ereignis mitgenommen. Ein Ereignis was uns Kraft und Hoffnung schenkt. Ein Ereignis, welches wir uns immer wieder vor Augen führen und im Herzen ankommen lassen sollten. Am letzten Sonntag nach Epiphanias wird die Verklärung Jesu ins Blickfeld gerückt. Drei auserwählten Jüngern wird die göttliche Herrlichkeit Jesu offenbart. Sowohl Matthäus (Matthäus 17,1-13), als auch Markus (Markus 9,2-13) und auch Lukas (Lukas 9,28-36) berichten uns von diesem Ereignis.

Die Ausführungen des Erlebten sind, wie die meisten Berichte in der Heiligen Schrift, nicht sehr detailverliebt und bieten so immer ein stückweit Raum für eigene Visionen und Interpretationen Gottes. Wenn ich die Berichte der Evangelisten lese und mit Erfahrungen aus anderen Situationen fülle, entsteht vor meinem Auge folgendes Bild der Ereignisse an diesem Tage.

Petrus, Johannes und Jakobus folgen Jesus auf einen Berg, um dort zu beten. Dort angekommen bleiben die Jünger jedoch ein Stück abseits, während Jesus alleine den Berg weiter hinaufsteigt. Die Jünger sind müde und legen ein Päuschen ein.


Petrus aber und seine Gefährten waren von Schlaf übermannt.
(Lukas 9,32a)


Tausende Gedanken, die mir bei diesem Bild durch den Kopf gehen.
Sind sie müde von ihrem Weg mit Jesus? Lassen sie ihn ziehen, weil sie nicht mehr wollen? Woher kommt ihre Müdigkeit?
Steht dies vielleicht symbolisch auch für unsere Müdigkeit, unser Abflauen im Glauben? Sind wir es, die es leid sind Jesus zu folgen ohne das etwas passiert, ohne das wir die Welt retten, ohne, dass wir eine Gebetserhöhrung haben? Sind wir es, die müde werden im Glauben, weil der Weg zu hart und steinig ist? Nicht immer läuft es so, wie wir es uns wünschen. Ist das Feuer des Glaubens der Normalität des Alltags gewichen? Ist Jesus noch Gottes Sohn, der so viel Kraft, Liebe und Herrlichkeit versprüht oder ist Jesus halt einfach nur noch der Mann von nebenan?

Die Jünger sind müde, kraftlos, vielleicht ein Stück weit blind geworden für den wahren Jesus und sie bleiben zurück, während Jesus weiterzieht. Aber nicht das du jetzt denkst, Jesus wäre auch ihrer müde. Weit gefehlt. Jesus gibt niemanden einfach so auf. Sind wir zu schwach, kraftlos und müde, wird Er uns wieder aufrichten, uns erquicken und neue Kraft schenken. Kraft die in Seiner Hoffnung und Zuversicht zu finden ist. Kraft, die Seine Herrlichkeit in uns freisetzt.

Jesus geht also weiter, bewusst, Er geht höher hinauf, damit Er wieder gesehen wird.

Und als Er oben auf diesem Berg angekommen ist, dem Himmel so nahe wie noch nie, gechieht etwas unglaubliches und besonderes. Jesus tritt in die Mitte der höchsten Diener Gottes ein und wird verwandelt in Seine göttliche Herrlichkeit. Und Gott selbst spricht erneut:
"Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; auf ihn sollt ihr hören!" (Matthäus 17,5b)

„Auf ihn sollt ihr hören!"

Nicht nur das Gott erneut bezeugt, dass Jesus Sein Sohn ist. Nicht nur, dass Gott erneut bezeugt, dass all die Taten, die Jesus vollbringt IHM Freude bereiten, Ihm ein WOHLGEFALLEN sind. Er ruft auch den müden und kraftlosen, den erschöpften Jüngern zu „Auf ihn sollt ihr hören“.  Glaubt an Ihn, Er ist mein Sohn und was Er tut ist gut! Folgt ihm.

Die Jünger, am Anfang ihres Glaubens stehend. Viel haben sie schon erlebt, aber noch so vieles liegt vor ihnen. Jetzt schon müde werden, aufgeben? Sie sind immer noch zweifelnd und schwach und sicherlich ist auch immer noch ein Funken Zweifel in ihnen, wer Jesus wirklich ist.

Doch in diesem Moment, in dem Moment ihrer Schwäche offenbart sich Jesus und sie erkennen in Ihm den wahrhaftigen Sohn Gottes. Dieser WOW-Moment, dieses Leuchten, welches durch ihre Körper geströmt ist, diese Kraft des Glaubens, welches ihr ganzes Sein erschlossen hat. Kannst Du es fühlen?

Jesaja sagt es uns


Über dir geht auf der Herr,
und seine Herrlichkeit erscheint über dir.
(Jesaja 60, 2b)


Über uns geht auf die Herrlichkeit Gottes.

Was schauen wir kraftlos und betrübt auf den Boden? Da unten finden wir nichts außer Staub und Dreck. Unter unseren Füssen ist Schluss, da geht’s nicht weiter.
Das Licht, die Kraft, die Weite, die Offenheit, die Unendlichkeit, die Ewigkeit, die Hoffnung, die Herrlichkeit ist oben zu finden, über uns, im Himmel, bei Gott.

Mein Opa sagte immer:
„Kopf hoch, auch wenn der Hals dreckig ist." Und er hat recht! Auch wenn wir uns schlecht und dreckig fühlen, wir müssen nach oben schauen. Hinauf zu Gott. In die Weite des für uns unmöglichen hinein. Gott thront über uns und wenn wir zu IHM aufblicken, so wie einst die Jünger zu Jesus, können auch wir die Herrlichkeit Gottes erkennen, die über uns aufgeht.

Die Jünger waren beeindruckt von dem Moment, gefangen in dieser Herrlichkeit. Der frische Glaube der sie durchströmt, wie das lebendige Wasser, lässt ihre Herzen wieder Feuer fangen und sie wollen voller Eifer diesen Moment packen und festhalten. Sie möchten, dass dieser Moment am liebsten niemals mehr vergeht. Sie wollen Hütten bauen, die Situation einfangen, ihr Beständigkeit geben. Wer würde das nicht wollen?


Und es geschah, als diese von ihm scheiden wollten,
da sprach Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind;
so lass uns drei Hütten bauen, die eine, Mose eine Und Elia eine!
(Lukas 9,33)


Und es ist auch gar nicht so abwegig. Aber diese Hütten, sollten Hütten in unseren Herzen sein. Diese Situation, dieser Moment, in welchem Jesus uns mit Seiner Herrlichkeit begegnet und uns durchströmt, diesen Moment müssen wir in unseren Herzen verankern, dass es in uns zu dieser Quelle lebensspendenden Wassers wird.

Wir stehen Seite an Seite mit den Jüngern. Auch wir zweifeln, sind kraft- und saftlos, müde und traurig und wir sehen gemeinsam hinauf zur Spitze des Berges, den es zu erklimmen gilt und sehen Jesus in Seiner ganzen Herrlichkeit, Mose und Elia, diese starken und heiligen Männer und Gott, der über allen thront. Licht und Helligkeit erfüllt diesen Moment. Staunen, Freude und wahrer Friede strömt durch jede unserer Adern.

Und es fühlt sich an, als ob auch sie und wir für einen Moment in Gottes himmlisches Reich entrückt werden.

Und dann ....

Dann werden wir wieder jäh zurück ins Leben geworfen. Jesus ist wieder Mensch, die Herrlichkeit Gottes hinfort, Mose und Elia verschwunden, das strahlende Licht erloschen. Zurück bleiben die Jünger, wir und Jesus, in dieser Welt, in der wir vorher auch schon waren. Alles wie vorher.

Alles wie vorher? Wirklich? Haben wir nicht gerade diesen besonderen Moment erlebt?

Die Herrlichkeit Jesu ist nicht weg, das Licht ist nicht erloschen, die Kraft Mose und die Treue Elias sind nicht verpufft, es ist alles noch da - in unserem Innersten. Die Kraft der Verklärung, die Verwandlung Jesu, ist nicht einmalig gewesen, diese Verwandlung ist in uns. Sie geschieht in uns.

Die Herrlichkeit Gottes in Jesus Christus zu erkennen, geht auch an uns nicht spurlos vorbei. Diese Erkenntnis, diese Erfahrung, dieses spüren und erleben, verändert uns in unserem tiefsten Inneren. Wir möchten und wir können diesen Moment festhalten. Im Herzen.

So wie die Jünger damals, sind auch wir. Zweifelnd, skeptisch, müde und vielleicht lustlos, das Feuer ist erloschen, die Banalität des Alltags macht sich breit.

Auch wenn wir glauben zu glauben, glauben wir vielleicht noch nicht wahrhaftig. Es gibt immer wieder Momente, an denen wir Gott hinterfragen, weil wir auch immer versuchen Gott zu verstehen. Aber das können wir nicht. Gott ist Gott!

Aber wenn wir dem Ruf Gottes folgen, wenn wir den Jüngern und Jesus auf den Berg der Verklärung folgen, wenn wir unseren Blick nach oben richten, können wir die Herrlichkeit Gottes in Jesus erkennen. Dann greift die Hand Gottes tief in unser Herz hinein und verändert uns und Er erweckt (wieder) einen Glauben in uns, der allen Anfeindungen des Teufels, allen Zweifeln und Fragen, allen Ängsten und Sorgen und aller Traurigkeit standhält.

Und Jesaja bestärkt uns.


Über dir geht auf der Herr,
und seine Herrlichkeit erscheint über dir.
(Jesaja 60, 2b)


Die Herrlichkeit Gottes ist kein Privileg von ein oder zwei Menschen. Die Herrlichkeit Gottes
ERstrahlt auch über uns. Sie geht über uns auf, wie die Sonne am Himmelszelt und durchflutet unser ganzes Sein.

Und dann können wir, wie die Jünger damals, mit dieser Offenbarung im Herzen und einem tiefen, beruhigenden und stärkenden Glauben, Gottes Weg für unser Leben hier auf Erden gehen.

Schauen wir nicht nach unten, schauen wir auf zu Gott. Hören wir auf den Ruf Gottes, öffnen wir unsere Herzen für Seine Herrlichkeit und empfangen wir die Kraft Seines Glaubens.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,
möge Eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.
Amen
(Philipper 4,7)


Zurück

Cookie-Regelung

Diese Website verwendet Cookies, zum Speichern von Informationen auf Ihrem Computer.

Stimmen Sie dem zu?