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Impuls zum Sonntag Wochenspruch zum Sonntag Miserikordias DominiWochenspruch zum Sonntag Miserikordias Domini
Miserikordias Domini




Ich bin der gute Hirte.
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie,
und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.
(Johannes 10, 11a.27-28a)





Der Sonntag Miserikordias Domini steht ganz unter dem Zeichen des guten Hirten und wird daher auch als "Hirtensonntag" bezeichnet.

Damals wie heute leben wir in einer sehr aufgewühlten Zeit. Es haben sich nicht nur viele Religionen entwickelt, auch innerhalb der eigenen Religion, innerhalb der Gemeinschaft, innerhalb der Gemeinde, gibt es manch falsches Blut. Und man steht immer wieder vor der Frage, ob es mein Gegenüber wirklich gut mit mir meint.

Und was ist mit den Gemeindeleitern, den Pastoren und Ältesten? Den Menschen, von denen wir fest glauben, dass sie einen direkten Draht zum Boss haben? Mal ehrlich, wie viele Kirchenoberhäupter und Pastoren stehen denn wirklich unter Gottes Führung? Wer von den vermeintlich guten „Hirten“ hat Jesus denn wirklich als seinen wahren Herrn angenommen?

Und wir fragen uns teilweise zurecht, wer will uns im Geiste Gottes führen und wem können wir folgen?

Dieser Sonntag soll uns daher nicht nur den Blick für Jesus als unseren wahren, einzigen und guten Hirten öffnen, sondern gleichzeitig auch unseren Blick für die guten und "falschen" Hirten auf Erden schärfen.

Jesus, unser aller Hirte!


"Ich bin der gute Hirte“
(Johannes 10,11)


Diese Aussage von Jesus führt uns einmal mehr die Bestimmung Jesu in Gottes Reich vor Augen. Jesus bezeichnet sich selber als einen Hirten. ER ist dieser gute Hirte, von dem die Heilige Schrift immer wieder spricht, auch schon zu Zeiten des Alten Testaments. Er ist der Hirte der Herde Gottes, der Hüter der Kinder Gottes. Jesus ist unser aller oberster Hirte. Und an Ihm sollen wir uns orientieren. In Seine Fußstapfen gilt es zu treten – für jedermann, aber gerade auch für die berufenen Hirten.

Und auch Paulus stellt ganz klar Jesus als unser aller Hirte heraus:


Der Gott des Friedens aber,
der unseren Herrn Jesus aus den Toten heraufgeführt hat,
den großen Hirten der Schafe durch das Blut eines ewigen Bundes,
(Hebräer 13,20)


Und sogar David, König David, der oberste und mächtigste Mann im Land, bestätigt den Herrn, als den einzig wahren Hirten. In Psalm 23 betet er:


Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
(Psalm 23,1)


Und David weiß um das Besondere eines Hirten:


Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.
(Psalm 23,2-4)


Hirten spielen von jeher eine bedeutende Rolle. Sie haben eine sehr wichtige Aufgabe in der Gesellschaft, auch wenn sie dafür wenig Anerkennung finden. In gewisser Weise sorgen Hirten für unser leibliches Wohl.

Sie sorgen für Nahrung, Kleidung und auch, zumindest zur damaligen Zeit, für die Opfergaben. Sie müssen eine sehr gewissenhafte Arbeit leisten, um den Fortbestand der Herde und damit auch den Fortbestand der Familie zu gewährleisten. Eine überaus harte Arbeit, nicht nur zu Zeiten des alten und neuen Testaments.

Tiere, welcher Art auch immer, geben uns Fleisch, Milch, Eier, Leder oder Wolle und auch verschiedene Haushaltsgegenstände tragen tierisches in sich verborgen. Somit könnte man sagen, dass ein Hirte das wahre Kapital des Lebens hütet. Sie behüten, beschützen und bewahren den Kreislauf des Lebens. Sie bewahren das Reich Gottes und Seine Schöpfung.

Nicht die großen Politiker, die einflussreichen Wissenschaftler oder die oberen Zehntausend geben uns unser täglich Brot. Es sind die Kleinen da draußen, die kaum gesehen und beachtet, geschweige denn GEachtet werden. Die Arbeiter, die Bauern und Hirten! Sie sorgen für uns. Durch sie leben wir.


Und auch Jesus, in Seiner Berufung als wahrer "Hirte", sorgt für uns. Er gibt uns stets, was wir zum Leben brauchen, Er behütet uns und zeigt uns den rechten Weg, so wie David es bereits in seinem Psalm demütig und dankbar anerkennt.


Er weidet uns auf saftigen Wiesen
und führt uns zu frischen Quellen.
(Psalm 23,2)


Aber was ist ein guter Hirte? Was zeichnet ihn aus?

Durch den Propheten Hesekiel hat Gott selbst uns quasi ein Stellenprofil für einen Hirten im Dienste Gottes mitgegeben:

Suchen, sammeln und zurückführen ins gute und nahrhafte Land,
weiden, nähren, behüten und beschützen,
Wunden versorgen, Schwache stärken.


Wie ein Hirte seine Schafe sucht, wenn sie von seiner Herde verirrt sind
,
so will ich meine Schafe suchen und will sie erretten
von allen Orten, wohin sie zerstreut waren
zur Zeit, als es trüb und finster war.
Ich will sie aus den Völkern herausführen
und aus den Ländern sammeln und will sie in ihr Land bringen
und will sie weiden auf den Bergen Israels,
in den Tälern und wo immer sie wohnen im Lande.
Ich will sie auf die beste Weide führen, und auf den hohen Bergen
in Israel sollen ihre Auen sein; da werden sie auf guten Auen lagern
und fette Weide haben auf den Bergen Israels.
Ich selbst will meine Schafe weiden, und ich will sie lagern lassen,
spricht Gott der HERR. Ich will das Verlorene wieder suchen
und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden
und das Schwache stärken und, was fett und stark ist, behüten;
ich will sie weiden, wie es recht ist.
(Hesekiel 34,12-16)


Ein wahrer Hirte, so wie Jesus es ist, nimmt die ihm Anvertrauten in Liebe und Demut auf. Er erkennt den kostbaren Schatz, der ihm im vollkommenen Vertrauen vom Herrn übergeben wurde und Er beschützt Seine „Schafe“. Er wirft sich vor sie, wie ein Löwe vor seine Jungen, Er bewahrt sie vor wilden Tieren oder rachsüchtigen Angreifern. Ja, ein guter und wahrer Hirte, würde sogar sein Leben für die ihm Anvertrauten lassen.


Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.
(Johannes 10,11b)


Ein Hirte kümmert sich um den Bestand, Fortbestand und auch das Wachstum seiner Herde. Er hat ein Auge auf alle Schafe, ob alt, ob jung, ob krank, oder gesund, jedes ist Ihm wichtig. Und wenn auch nur eines von ihnen verloren gehen sollte, macht er sich auf den Weg, um es zu suchen und wieder zurückzubringen.


Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat
und, wenn er eines von ihnen verliert,
nicht die neunundneunzig in der Wüste lässt
und geht dem verlorenen nach, bis er’s findet?
Und wenn er’s gefunden hat, so legt er sich’s
auf die Schultern voller Freude.
(Lukas 15,4-5)


Der wahre Hirte erkennt die Kostbarkeit dessen, was ihm anvertraut wurde und Er nimmt alles Leiden auf sich, um die Herde Gottes zu bewahren und zum Vater zu führen. Keines seiner Schafe soll ihm jemals verloren gehen.


Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie,
und sie folgen mir nach; und ich gebe ihnen ewiges Leben,
und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen,
und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.
Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle,
und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen.
(Johannes 10,27-29)

Damit sollte das Wort erfüllt werden, das er gesagt hatte:
Ich habe keinen von denen verloren, die du mir gegeben hast.
(Johannes 18,9)


Keine leichte Aufgabe, eher eine große Herausforderung vor allem in der heutigen Zeit, wo Egoismus und Machtgier auf der Tagesordnung steht. Jeder ist sich selbst am nächsten.

Egoismus statt Selbstlosigkeit. Futterneid statt Hilfsbereitschaft. Befehligen statt dienen. Ganz zu schweigen vom eigenen Rechtsverständnis. Richten und verurteilen statt annehmen und helfen. Hassen statt lieben. Das sind wahrlich keine Kennzeichen eines Hirten nach Gottes Weisung, das sind nicht einmal Kinder Gottes, das ist der berühmte Wolf im Schafspelz (Matthäus 7,15). Falsche Propheten, falsche Hirten, Ungläubige Gläubige.

Und die Heilige Schrift warnt immer wieder vor diesen schlechten, den falschen Hirten, die nur an ihr eigenes Wohl denken. In Hesekiel sagt Gott uns ganz unverblümt, was ein falscher Hirte ist und was ER von ihm hält:

Falsche Hirten sind egoistisch, beuten ihr „Schafe“ aus, laben sich an dem, was diese geschaffen haben und schmücken sich mit falschen Federn; sie beachten ihre Herde nicht, überlassen die Schafe sich selbst, sie helfen nicht und legen auch kein Pflaster auf ihre Wunden und sie suchen auch nicht, was verloren ist. Weg ist halt weg, denn sie interessieren sich nicht einmal für die ihnen anvertrauen.

Doch das wird sie teuer zu stehen kommen. Gott spricht: WEHE!
Eine Warnung Gottes, die wir ernst nehmen sollten, denn eines Tages stehen wir alle vor seinem Richterstuhl.


Du Menschenkind, weissage gegen die Hirten Israels, weissage und sprich zu ihnen:
So spricht Gott der HERR: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden!
Sollen die Hirten nicht die Herde weiden?
Aber ihr esst das Fett und kleidet euch mit der Wolle und schlachtet das Gemästete,
aber die Schafe wollt ihr nicht weiden
.
Das Schwache stärkt ihr nicht,
und das Kranke heilt ihr nicht, das Verwundete verbindet ihr nicht,
das Verirrte holt ihr nicht zurück, und das Verlorene sucht ihr nicht;
das Starke aber tretet ihr nieder mit Gewalt.
Und meine Schafe sind zerstreut,
weil sie keinen Hirten haben
, und sind allen wilden Tieren zum Fraß geworden
und zerstreut.
Sie irren umher auf allen Bergen und auf allen hohen Hügeln
und sind über das ganze Land zerstreut, und niemand ist da,
der nach ihnen fragt oder sie sucht. Darum hört, ihr Hirten, des HERRN Wort!
So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: Weil meine Schafe zum Raub geworden sind
und meine Herde zum Fraß für alle wilden Tiere, weil sie keinen Hirten hatten
und meine Hirten nach meiner Herde nicht fragten, sondern die Hirten sich selbst weideten,
aber meine Schafe nicht weideten, darum, ihr Hirten, hört des HERRN Wort!
So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an die Hirten und will meine Herde von ihren Händen fordern;
ich will ein Ende damit machen, dass sie Hirten sind, und sie sollen sich nicht mehr selbst weiden.
Ich will meine Schafe erretten aus ihrem Rachen,
dass sie sie nicht mehr fressen sollen.
(Hesekiel 34,2-10)


Ja, harter Tobak, den Hesekiel uns da liefert. Aber das ist nicht das einzige Mal, an dem Gott uns die Bedeutung eines Hirten klar vor Augen führt und das wiederum zeigt uns die immense Bedeutung dieser Berufung.

Nicht nur in Hesekiel 34 auch in Johannes 10,11-18 und weiterführend im 1. Brief des Petrus, Kapitel 5, wird uns die wahre Bedeutung und Aufgabe eines guten Hirten vor Augen geführt. Diese Bibelstellen zeigen deutlich den Unterschied zwischen dem wahren und dem falschen Hirten.


Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.
Der Lohnarbeiter aber, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen
und verlässt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt und zerstreut sie. Der Lohnarbeiter aber flieht;
denn er ist ein Lohnarbeiter und kümmert sich nicht um die Schafe. Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt und ich den Vater kenne.
Und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe noch andere Schafe,
die nicht aus diesem Stall sind; auch diese muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören,
und es wird eine Herde und ein Hirte sein. Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse,
um es wieder zu nehmen. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst.
Ich habe Macht, es zu lassen, und habe Macht, es wieder zu nehmen.
Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.“
(Johannes 10,11
-18)

Die Ältesten, die unter euch sind, ermahne ich, der Mitälteste und Zeuge der Leiden des Christus
und auch Teilhaber der Herrlichkeit, die offenbart werden soll:
Weidet die Herde Christi, die euch anbefohlen ist, und gebt gut Acht, nicht gezwungen,
sondern bereitwillig; nicht um schändlichen Gewinn zu erlangen, sondern von Herzensgrund;
nicht wie ein Herrschen über die Gemeinde, sondern als Vorbilder der Herde.

So werdet ihr, wenn der Erzhirte erscheinen wird, die unverwelkliche Krone der Ehren empfangen.
(1. Petrus 5,1
-4)


Petrus finde ich besonders interessant, weil er noch einmal die wahre Hingabe und Leidenschaft, die in dieser Berufung steckt, hervorkitzelt.

Es gibt ja den Begriff Beruf und Berufung.

Einen Beruf übe ich aus, weil ich schließlich von irgendetwas leben muss. Super, wenn einem die Arbeit auch noch Freude bereitet und man gerne bei der Sache ist. Jede noch so kleine Aufgabe ist immens wichtig im Kreislauf des Lebens, in Gottes Schöpfung.

Aber zwischen Beruf und der Berufung Gottes gibt es auch einen kleinen Unterschied. Eine Berufung ist eine Bestimmung, der Ruf Gottes in mein Leben hinein. Eine Aufgabe, die Gott für uns vorgesehen, aber bislang verborgen hatte. Vielleicht etwas gänzlich Neues oder ein mehr von dem, was ich bereits tue. Nur Gott weiß, wozu Er uns geschaffen und welches Potenzial Er in uns gelegt hat. Und nur Gott wird uns auf diesen Weg der Berufung führen.

Die Berufung Gottes, wenn wir sie annehmen, wird uns mit Leidenschaft und Herzblut erfüllen und für diese Aufgabe "brennen" lassen. Unsere Berufung wird uns auch außerplanmäßig fordern und unser ganzes Leben aus- und erfüllen. Aber wenn unser Dienst einfach keine Frucht bringen möchte, wenn er uns langweilt oder wir diesen nur widerwillig tun, wenn wir nur des Geldes wegen erfüllen, was uns aufgetragen wird, sollten wir uns selber prüfen, ob es tatsächlich Gottes Wille oder eher der eigene Wunsch war, der uns in diesen „Beruf“ oder diese Aufgabe getrieben hat.

Der wahre Hirte vor Gott nimmt die ihm übertragene Aufgabe nicht nur als Beruf an, sondern als wahre Berufung Gottes. Es ist der Dienst mit Leib und Seele, die Hingabe mit unserem ganzen Sein, was den Unterschied macht.

Petrus beschreibt es sehr treffend und ich spüre in seinen Worten selbst, die vollkommene Hingabe für diesen Dienst. Für ihn ist es pure Leidenschaft und Liebe zu Gott die ihn erfüllt und befähigt und das sollte es auch für jeden anderen sein. Pure und reine Leidenschaft zu Gott und Hingabe zu Seiner Schöpfung. Die Berufung Gottes sollte nicht nur freiwillig, sondern mit ganzem Herzblut ausgeübt werden. Nicht gezwungen und nur auf den Gewinn ausgerichtet, sondern mit Leidenschaft und Liebe zu Gott und Seiner ganzen Schöpfung.

Und diese Leidenschaft und Hingabe klingt auch in den Worten Jesu wider:


Ich bin der gute Hirte.
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie,
und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.
(Johannes 10, 11a.27-28a)


Die anvertrauten „Schäflein“ sollen liebevoll angenommen und geführt werden. Der wahre Hirte, nimmt sie auf wie seine eigenen Brüder und Schwestern; freundlich, gleichrangig, ermutigend und auch ermahnend, aber niemals abwertend oder von oben herab. Fördernd und mitfühlend, aber niemals fordernd und zerstörend.

Und der Hirte aus Leidenschaft haut auch nicht einfach ab, wenn die Luft einmal dick wird. Der wahre Hirte springt für seine Schafe in die Presche. Wie Jesus es sagt: "Der wahre Hirte gibt sein Leben für seine Schafe."

Der gute Hirte erkennt die Bedeutung der Berufung Gottes und gibt sich ihr vollkommen hin, mit Leib und Seele.

Schon im Alten Testament wird uns die tragende Bedeutung eines wahren Hirten vor Gott immer wieder geoffenbart. Angefangen von Abel über Jakob, Joseph, Mose, David bis hin ins Neue Testament mit Jesus und auch Petrus, all diese waren große Diener Gottes, Hirten Seiner Herde.

Schauen wir mal auf Mose:
Mose, der einst die Schafe seines Schwiegervaters hütete und dann zum Führer der Israeliten wurde. Er hat sich selbst als unfähig erachtet, klein und bedeutungslos und dennoch hat Gott ihn berufen, Seine Herde zu sammeln und von Ägypten wieder nach Hause zu führen.

Er sah sich mit vielen schwierigen und gefährlichen Situationen konfrontiert, aber Gott hat ihn nicht nur selber zum Hirten berufen, sondern ihn auch dazu befähigt, diesen Dienst nach Seinem Willen auszuführen. 40 Jahre lang die Herde seines Schwiegervaters und abermals 40 Jahre die Herde Gottes. Ein langer Weg, den er zurücklegen musste. Sein Hirtenleben lehrte ihn Geduld und Sanftmut. Er kannte die Gefahren der Wildnis und konnte sich so behaupten.

Oder David, der kleine, unbeachtete Hirtenjunge, der immer wieder in der Wildnis sein eigenes Leben in Gefahr brachte, um die ihm anvertrauten Tiere zu beschützen. Wenn er auch nur eines von ihnen verloren hätte ... ich möchte nicht in seiner Haut gesteckt haben.

Auch er wuchs durch Gottes Hilfe immer mehr in seine Berufung als Hirte der Herde Gottes heran und wurde schlussendlich zu einem wahrhaft großen König für das Volk der Israeliten.

Nur zwei kleine Beispiele, die aber schon eine enorme Aussagekraft haben, was einen wahren Hirten ausmacht. Vertrauen, Hingabe und Leidenschaft für Gott und Sein Reich, Geduld, Sanftmut und Liebe für die ihm Anvertrauten.

Der Dienst für Gott ist keine kleine Aufgabe, sondern eine große Herausforderung mit besonderer Verantwortung. Diesen Dienst geht man nicht leichtsinnig ein. Und auch Gott prüft die Herzen seiner Protagonisten auf Erden ganz genau.

Bevor Jesus Petrus in seinen Dienst als Hirten "beruft" fragt er ihn DREIMAL, ob Petrus Ihn wirklich liebt. Ist Petrus stark genug Seine Herde zu führen?

"Liebst du mich?"

Liebst du mich so sehr, dass ich dir die Kinder Gottes auf Erden anvertrauen kann?
Bist du mit solcher Hingabe in mir, dass ich dir dieses kostbare Gut des Vaters übergeben kann?
Ist die Liebe zu Gott so stark in dir, dass nicht mehr du, sondern ich in dir lebe?

Dann hüte und weide die Schafe Gottes.

Es ist vielleicht nicht diese "agape" Liebe, diese absolute und bedingungslose Liebe Gottes, mit der Petrus seine Hingabe bezeugt, aber es ist eine aufrichtige und offene Liebe, die sein Herz erfüllt. Eine Liebe, welche die eigenen Schwachheiten in sich erkennt, aber auch die Kraft und Macht Gottes spürt, die diese Schwachheiten in Stärke verwandeln kann. Eine Liebe, die mit dem Feuer der Leidenschaft brennt und sich für Gott und sein Reich opfert. Eine Liebe die stark genug ist zu wachsen und sich hinzugeben, für Jesus und für Seine Jünger.

Petrus erkennt den Dienst, in den Jesus in BERUFT und tritt ihn in vollem Vertrauen auf Gottes Allmacht an. Er ist nicht perfekt, aber Jesus vertraut ihm und mit Gottes Hilfe wird er diese Aufgaben bewältigen und in ihr wachsen.

Und auch uns beruft Gott in einen Dienst und Er stellt uns die gleiche Vertrauensfrage wie Petrus:

"Liebst du mich?"

Und wenn unser Herz wahrlich brennt und wir unserem Ruf folgen, wird Gott uns mit all dem ausrüsten, was wir für diesen Dienst in der Nachfolge Jesu benötigen.


Nicht jeder wird als Hirte berufen. Jeder hat seine ganz eigene Bestimmung in Gottes Reich, für die Gott das Feuer der Hingabe und Leidenschaft in uns entzünden wird. Egal ob hauptamtlich, ehrenamtlich oder aus Spaß an der Freude, wir alle stehen mit unserer Aufgabe im Dienste Gottes, unter der Schirmherrschaft des Allerhöchsten und sollten diese mit Herz und Liebe ausführen. Es gibt kein wichtig und unwichtig – für Gott zählt jede noch so geringe Tat, wenn sie mit voller Hingabe für Ihn erfüllt ist.

Vielleicht ist es ein langer Weg, seine Bestimmung, die eigene Berufung zu finden, aber mit einem wahren und guten Hirten an seiner Seite, kann jeder seine Berufung in Christus erkennen und erfüllen.

Ihr Leute:
Ich bin der gute Hirte.
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie,
und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.

(Johannes 10, 11a.27-28a)

Hören wir auf die Stimme Gottes und folgen wir nur den wahren Hirten auf Erden, denn bei ihnen finden wir Gott.

Und ihr Hirten:
Bedenkt was Gott euch anvertraut hat. Es ist das kostbarste Gut in Seinem Reich.


Und hört auf die Worte des Petrus:
Hütet die Herde Gottes bei euch mit Hingabe und Leidenschaft für Gott, ... "Dann werdet ihr auch, wenn der oberste Hirte offenbar wird, den unverwelklichen Ehrenkranz empfangen." (1. Petrus 5,4)

Für Gott zählt jeder einzelne von uns. Keiner steht über dem anderen.

Die Stärkeren sollen den Schwächeren helfen, die Reichen sollen den Armen abgeben und die Diener Gottes, sollen mit Hingabe und Leidenschaft dem Reich Gottes und der Herde Gottes dienen.

Wir alle sollen uns an Jesus Christus, unseren guten und obersten Hirten halten. Nach Seinem Vorbild sollen wir leben und unseren Mitmenschen stets mit Güte und Barmherzigkeit begegnen.

AMEN

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,
möge unsere Herzen und Sinne bewahren,
in Christus
Jesus.
AMEN
(Philipper 4,17)

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