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Impuls zum Sonntag
Exaudi


Wochenspruch:

Christus spricht:
Wenn ich erhöht werde von der Erde,
will ich alle zu mir ziehen.
(Johannes 12,32)

Der Bibelvers aus Johannes 12,32, der uns bereits zu Christi Himmelfahrt begegnet ist, ist eine wunderbare Verheißung von Jesus. Wenn Er erhöht wurde, wenn Er Seinen Platz im Himmel eingenommen hat, wird Er uns alle mit sich vereinen. Hoffnung, Freude, Zuversicht, Glaube und Vertrauen spiegeln sich darin wider.

Eine von so unendlich vielen Verheißungen in der Heiligen Schrift und auch wieder eine Verheißung, welcher die Jünger und auch wir entgegenfiebern dürfen. Eine neue Verheißung auf deren Erfüllung wir freudig und geduldig warten dürfen.

Ja, und da klingt es wieder an, dieses geduldige, aber auch hoffnungsvolle Warten. Es ist ein Warten in Gottes Ruhe, in Seiner Gegenwart, auf Sein machtvolles Eingreifen. Es ist ein ewiger Kreislauf im Leben mit Gott. Das Warten auf die Erfüllung Seiner Verheißungen. Das Warten darauf, endlich den nächsten Schritt gehen zu können. Das Warten auf den richtigen Moment. Doch nur Gott alleine hält diesen Zeitplan in Seinen Händen. Nur Gott alleine erfüllt Seine Zusagen zur genau rechten Zeit. Nur Gott alleine, weiß, wann die Zeit gekommen ist, den nächsten Schritt zu gehen.

Und so dreht sich auch heute, an diesem Sonntag Exaudi, wieder einmal alles ein bisschen um dieses Warten – dieses geduldige, zuversichtliche, hoffnungserfüllte, aber auch freudige Warten der Jünger damals und auch das geduldige, zuversichtliche, hoffnungsvolle und freudige Warten von uns heute. Das Warten auf die Erfüllung von Gottes Zusagen für unser Leben und für die Welt.

Das Warten in Gott, ist ein Akt des Glaubens und des vollkommenen Vertrauens.

Seitdem Jesus zum Vater erhöht wurde, müssen die Jünger sich ein bisschen wie „Zwischen den Welten“ gefühlt haben. Schon Jesus hat dieses Wortspiel eindrücklich im hohepriesterlichen Gebet (Johannes 17) verwendet.


Und ich bin nicht mehr in der Welt; sie aber sind in der Welt, und ich komme zu dir.
Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast,
dass sie eins seien wie wir.
(Johannes 17,11)

Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hasst sie;
denn sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. 
Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst
vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.
Heilige sie in
der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.
(Johannes 17,14-17)


So wie Jesus nicht von dieser Welt ist, sind auch sie nicht mehr von dieser Welt und doch sind sie in dieser Welt, aber ohne Ihn.

Und so wie Jesus nicht von dieser Welt war, sind auch wir in Christus nicht mehr von dieser Welt und doch sind wir noch in dieser Welt. Aber wir wissen, dass wir in Ihm eins sind.


Christus spricht:
Wenn ich erhöht werde von der Erde,
will ich alle zu mir ziehen.
(Johannes 12,32)


Und in dieser wundervollen und erfüllenden Gewissheit dürfen wir leben. Wir dürfen in Seiner Verheißung leben. Was die Jünger einst noch nicht erkannten, ist uns bereits offenbart – das ewige Leben im Heiligen Geist.

Doch bisweilen stehen die Jünger erneut mitten zwischen den Zeiten.
Die letzten Wochen, nachdem Jesus wieder auferstanden und zu Ihnen zurückgekehrt ist, waren aufwühlend und ergreifend. Erst sein Tod, dann seine Auferstehung und nun seine Erhöhung. Gehen – Kommen – Gehen, eine wahre Achterbahn der Gefühle muss die Jünger und Anhänger von Jesus durchströmt haben.

Und jetzt stehen sie da, der Blick immer noch gen Himmel gerichtet. Jesus wurde zum Vater erhöht, so wie Er es vorausgesagt hat. Er ist von ihnen gegangen, erneut. Sie mussten wieder einmal Abschied nehmen.

Aber auch diesmal ließ Er sie nicht ohne Seine Wahrheit zurück.

Beim ersten Mal offenbarte Er ihnen, dass Er sterben und am dritten Tage auferstehen würde und so geschah es. Sein Wort wurde Wahrhaftigkeit. Was sie einst nicht zu glauben wagten, wurde Realität.

Und auch dieses Mal verspricht Er ihnen, dass sie wieder mit Ihm vereint sein werden, ALLE werden mit Ihm vereint sein, wenn Er erst Seinen Platz im Himmel, zur Rechten Gottes, eingenommen hat.

Und noch mehr. Er verspricht ihnen sogar, dass Gott ihnen einen anderen Helfer, einen Beistand, einen Ratgeber senden wird. Jesus verspricht ihnen, dass , wenn Er dieses Werk vollendet und zum Vater emporsteigt, sie in dieser Welt nie wieder alleine sein werden. Denn nur wenn all dies geschieht, kann der Heilige Geist in ihre und unsere Herzen ausgegossen werden.


Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich hingehe;
denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Beistand nicht zu euch.
Wenn ich aber hingegangen bin, will ich ihn zu euch senden.
(Johannes 17,7)


Für uns hat sich die Verheißung bereits vor langer Zeit erfüllt. Die Jünger müssen noch darauf warten. Wir können schon jetzt mit voller Vorfreude auf dieses Ereignis zurückblicken. Die Jünger können dies noch nicht.
Wir wissen, dass sich in ein paar Tagen für die Jünger die Zusage von Jesus tatsächlich erfüllen wird. Wir wissen, dass in wenigen Tagen der Heilige Geist mit Pauken und Trompeten auf die Jünger herabkommen und sie vollkommen erfüllen wird, sie allerdings wissen es noch nicht, sie müssen warten und vertrauen.

Die Verheißung wird eintreffen, das Wort Gottes wird wieder einmal Wahrhaftigkeit werden. Und so wie die Jünger seinerzeit bald vom Heiligen Geist erfüllt werden, so hat der Geist Gottes auch in unseren Herzen Einzug gehalten. Worauf die Jünger noch sehnlichst warten, spüren wir bereits jetzt. Wir alle sind EINS mit Jesus, unserem Herrn.

Schon durch Jeremia ließ Gott zur Zeit des alten Bundes prophezeien, dass Er einen neuen Bund mit Seinem Volk errichten will. Ein Bund, der nicht die geschriebenen Buchstaben des Gesetzes als Erfüllung bedingt, sondern der Sein Gesetz, das Gesetz der Liebe und Menschlichkeit, das Gesetz der Güte und Barmherzigkeit in die Herzen der Menschen schreibt.


Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel
und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen […]
(sondern) das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will
nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren
Sinn schreiben, und ich will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein.
(Jeremia 31,31.33)


Gott kennt uns Menschen und Er sieht, wie schier unmöglich es für uns ist, durch die reine Erfüllung von Buchstaben gerecht vor Ihn zu treten. Er sah die dunkle Macht der Welt und die Herzen der Menschen, die unter der Herrschaft dieser Welt immer mehr verhärten und verkümmern. Der Weg zu Gott, gesteuert allein durch den eigenen Willen, durch das eigene Tun, führte ins Nirwana. Er musste uns einen neuen Weg bahnen, ein neues Fundament errichten. Er musste uns einen Weg bereiten, der uns tief in unseren Herzen verändert. Nicht allein unsere Werke und Opfer bringen uns zu Gott, es ist der Glaube, der unsere Herzen öffnet, der sie beschneidet, der nicht nur uns einen Weg zu Gott, sondern auch Gott einen Weg zu uns bereitet. Gott selber bahnte sich Seinen Weg in uns hinein – in unsere Herzen.


Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz beschneiden und das Herz deiner
Nachkommen, damit du den HERRN, deinen Gott, liebst von ganzem Herzen
und von ganzer Seele, auf dass du am Leben bleibst.
(5. Mose 30,6)


Es ist allein der Glaube, der uns vor Gott gerecht werden lässt. Es ist allein der Glaube, der uns den Weg zu Gott eröffnet. Es ist allein der Glaube, an unseren Herrn Jesus Christus, der uns Seine Herrlichkeit offenbaren kann. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Und auch Jesus wiederholt diesen neuen Weg des Glaubens ein ums andere Mal, damit die Jünger wirklich glaubten.


Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt:
Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?
(Johannes 11,40)


Als Jesus damals am Grab von Lazarus stand, sprach er sehr interessante Worte:


Da hoben sie den Stein weg. Jesus aber hob seine Augen auf und sprach:
Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.
 Ich wusste,
dass du mich allezeit hörst; aber um des Volkes willen,
das umhersteht, sagte ich’s,
damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.
(Johannes 11,41-42)


Jesus glaubt, Er ist vollkommen erfüllt von Glauben an Seinen Vater. Aber wir sind es nicht. In uns ringt die Welt, wir ringen mit der Welt und wir ringen mit uns selbst. Die Welt lässt uns taub und blind sein für die Wahrheit, die Wahrheit Gottes. Unsere Herzen sind teilweise so verstockt, dass wir Seine Worte zwar mit unseren Ohren hören, aber nicht mit unseren Herzen. Deswegen spricht Jesus die Wahrheit immer wieder laut aus, damit wir sie hören, wahrhaftig hören und endlich anfangen zu glauben, wahrhaftig zu glauben, auch ohne mit den Ohren zu hören. Wir müssen mit unseren Herzen die Wahrheit Gottes hören, sehen und glauben.

Auch die Menschen damals mussten anfangen zu glauben. Denn was ist, wenn Jesus nicht mehr da ist? Was, wenn sie Sein Wort nicht mehr hören können? Glauben sie dann trotzdem?
Und glauben wir?
Glauben wir, dass das, was Jesus gesagt hat, wahr ist? Glauben wir, dass das, was wir im Namen Jesu beten auch erfüllt wird? Glauben wir an Sein Wort, als die einzig erfüllende Wahrheit?

Ja, das werden wir, denn durch den Heiligen Geist, der in uns lebt, eröffnet Gott uns den Zugang zu Ihm auf eine ganz neue Weise. Wir sind nicht mehr alleine abhängig vom gesprochenen Wort, denn unser ganzes Sein wird erfüllt sein vom lebendigen Wort, wir werden es spüren und glauben – wir selber werden es leben.

Gott legt Seinen Geist in unsere Herzen hinein, auf dass wir Sein Wort nicht mehr nur hören und stupide danach handeln, sondern dass es uns bis ins tiefste unseres Seins ausfüllt. Das Wort Gottes ist jetzt nicht nur mehr in der Geschichte verhaftet, es ist auch nicht nur in unserem Umfeld, es ist nicht nur in einem Buch, es ist in uns, es verändert uns von innen heraus. Es lebt in uns und lebt durch uns.

Und nun, da Jesus von den Jüngern gegangen ist, bleibt ihnen und uns nichts weiter, als auf das Wort von Jesus zu vertrauen. Die Jünger müssen der Verheißung Glauben schenken. Der Verheißung, dass sie einen anderen Helfer empfangen werden, den Heiligen Geist, den Geist Gottes.
Doch wie, wo und wann?


Und siehe, ich sende auf euch, was mein Vater verheißen hat.
Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe.
(Lukas 24,49)


Die Jünger wussten nur, dass sie ausharren, Ihm vertrauen und Jerusalem nicht verlassen sollten, bis sie nicht den Heiligen Geist, an Seiner statt, erhalten hätten. Doch wann sollte dies alles geschehen?

Wie erging es den Aposteln und Jüngern wohl in dieser Zeit des Wartens?
Wir lesen zwar, dass sie, nachdem Jesus sie ein letztes Mal segnete, bevor Er zum Vater emporstieg, mit Freude nach Jerusalem zurückkehrten und Gott lobten und preisten, ...

Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude
und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.
(Lukas 24,52-53)

… dennoch frage ich mich, ob sie zwischendurch nicht auch mal zweifelten. Waren sie wirklich immer so zuversichtlich, auch jetzt, wo alles so ungewiss war?
Wenn, dann ziehe ich wirklich meinen Hut vor ihnen.

Wir kennen die Heilige Schrift, wir kennen all die Erzählungen und Erlebnisse, wir haben schon so oft davon gelesen, dass Zusagen Gottes erfüllt wurden und doch zweifeln wir immer mal wieder an Seinem Wort. Oder bist du so stark im Glauben, dass du keinerlei Zweifel mehr hegst, was Gottes Wege für dein Leben betreffen? Ich nicht.

Wie oft empfinden wir in unserem Leben nicht eine Leere. Etwas kommt, etwas geht, und dann? Erwischen wir uns nicht auch immer mal wieder dabei, Gott zu fragen, was jetzt kommt? Es passiert halt manchmal einfach nichts, nichts geht vorwärts, irgendwie scheinen wir festzustecken, von der Erfüllung seiner Verheißung ist weit und breit keine Spur. War alles nur Einbildung? Manchmal plätschert unser Leben halt einfach irgendwie nur so vor sich hin.
War es das jetzt schon oder kommt da noch was?
Wie oft stehen wir „Zwischen den Zeiten“, zwischen den Welten?

In so einer „Zwischenzeit“ bekam ich einmal einen Spruch zugeschickt:


„Manchmal lässt einen der Glaube dumm aussehen,
bis es anfängt zu regnen.“
Noah


Ich finde Noah war ein Paradebeispiel, was den unbeirrbaren Glauben angeht. Trotz aller Umstände blieb er Gott treu. Nichts, aber auch rein gar nichts deutete darauf hin, dass Gott wirklich eine Sintflut über das Land schicken würde. Kein noch so kleiner Wassertropfen, deutete auf das Kommende hin. Und dennoch blieb Noah Gott treu. Er blieb standhaft im Glauben und im Vertrauen auf Sein verheißenes Wort.

Das großartige an Gott ist, dass Er über den Horizont hinausblickt. Da, wo unser menschliches Denken versagt, da wo unser Sichtfeld eingeengt wird, durch unseren Kleinglauben, da setzt Gottes Wirken erst richtig ein. Wir sehen nicht, was hinter dem Horizont geschieht, aber Gott tut es, denn Er hat das „dahinter“ geschaffen, Er hat es vorbereitet, in Ihm beginnt und vollendet sich alles. Er hat all unsere Tage, alle Tage dieser Welt bereits in Sein Buch des Lebens geschrieben. An uns ist es, Gott zu vertrauen und Ihm auch, ohne zu wissen was passieren wird, hinter den Horizont zu folgen.

Wir haben das Wort gehört, wir haben es erlebt, wir haben gesehen, wie Verheißungen in Erfüllung gegangen sind, wir haben aus der nie versiegenden Quelle Seiner Weisheit getrunken. Durch Jesus Christus haben wir die Herrlichkeit Gottes erkannt, Er hat sie uns geoffenbart. Er lässt uns spüren, dass hinter unserem Horizont mehr ist, mehr als das, was wir im Hier und Jetzt begreifen können. Hinter dem Horizont ist Gott.
Und auch wenn wir das Ende noch nicht erkennen können und auch wenn wir nicht wissen, was auf unserem Wege noch alles geschehen wird, können wir dennoch getrost und zuversichtlich unseren Lauf des Lebens mit Gott beginnen, denn Er alleine ist der Vollender aller Dinge und alles, was Er durch uns bewirken wird, wirkt zum Guten in Gottes Reich.


Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen,
denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.
(Römer 8,28)


Wir sind nicht mehr von dieser Welt, wir sind aber auch noch nicht in der anderen Welt – wir sind dazwischen, auf einem schmalen und engen Pfad, der uns ins Paradies führen wird.


Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit,
der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen.
Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt;
und wenige sind es, die ihn finden.
(Matthäus 7,13-14)


Wir stehen zwischen den Welten und dennoch sind wir nicht alleine, denn Jesus ist bei uns, Gott ist bei uns, durch Seinen heiligen Geist. Wir sind EINS mit Gott, mit Jesus Christus.

Das hohepriesterliche Gebet in Johannes 17 lässt uns ganz deutlich spüren, dass wir in Christus eins geworden sind, dass wir nicht alleine sind, dass wir in der Kraft und unter dem Schutz des Höchsten leben. Jesus hat uns die Wahrheit Gottes ins Herz geschrieben, wir haben Ihn erkannt – deswegen können wir glauben – glauben an Gott und an Sein mächtiges und lebendiges Wort.


Sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin.
(Johannes 17,16)

Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die,
welche durch ihr Wort an mich glauben werden,
auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir;
auf dass auch sie in uns eins seien,
damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.
Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben,
auf dass sie eins seien, gleichwie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir,

damit sie zu vollendeter Einheit gelangen, und damit die Welt erkenne,
dass du mich gesandt hast und sie liebst, gleichwie du mich liebst.
(Johannes 17,20-23)


Wir wissen all das.
Wir wissen, dass sich die Verheißung erfüllt hat und der Heilige Geist in die Jünger damals und auch in unsere Herzen ausgegossen wurde. Wir wissen, dass wir Ihn in uns tragen, in jeder Faser unseres Seins. Dennoch bleibt es an uns und an den Jüngern, Ihn in uns zu erkennen, zu spüren, zu hören, zu greifen – Ihn in uns lebendig werden zu lassen. Es ist an uns, dem Glauben Freiheit zu schenken, Ihn atmen, wachsen und Gottes Frucht bringen zu lassen. Wir müssen uns ganz in unser Leben in Ihm hineinfallen lassen, zulassen, dass wir Ihn spüren dürfen. Und es ist an uns, Ihm die Zügel unseres Lebens zu übergeben.

Der Heilige Geist ist unser Navigationsgerät in dieser Zwischenwelt, auf diesem schmalen und engen Pfad. Er hilft uns den Weg Gottes zu gehen, er hilft uns hinter unseren Horizont schauen zu können, denn der Heilige Geist ist ganz Gott und ist ganz Jesus.

Wir wissen all das, wir kennen all die Erzählungen aus der Heiligen Schrift, wir haben auch aus unserer Zeit so unendlich viele Zeugnisse des Wirkens Gottes vor Augen, so viele Erlebnisse, so viel „geistliche Nahrung“, die unseren Glauben immer weiter festigen kann und doch fällt es uns oftmals schwer, uns vollkommen in diesen Glauben an Gott, unseren einzigen und wahren Gott, fallen zu lassen. Wir haben die Wahrheit gehört, gesehen und erlebt. Wir haben das wahre und ewige Leben erkannt, dass Gott uns durch Jesus Christus geschenkt hat. Lasst uns dieses Geschenk, die Gnade Gottes, Sein Wort, auch im vollkommenen Glauben annehmen.


Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott,
und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.
(Johannes 17,3)


Und die Jünger damals? Wie muss das für sie gewesen sein, sie hatten ja schließlich auch nur Sein Wort, sie konnten sich auch nur auf die Verheißung von Jesus stützen. Sie mussten vertrauen und sich in Geduld üben. Ich denke, dass es auch für sie nicht immer leicht gewesen ist.

Sie und auch wir müssen immer wieder all unsere Zweifel und Fragen, all unsere Skepsis und unseren Unglauben ablegen und uns in Sein vollkommenes Vertrauen hineinbegeben.

Gott ist treu.


Denn Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft
seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.
(1. Korinther 1,9)


Wenn Er etwas verspicht, wird Er es auch halten! Wenn Gott uns eine Zusage gemacht hat, dann wird Er auch dafür sorgen, dass diese Zusage in Erfüllung geht.


Ich verkündige von Anfang an das Ende, und von der Vorzeit her,
was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Mein Ratschluss soll zustande kommen,
und alles, was mir gefällt, werde ich vollbringen.
(Jesaja 46,10)


Sicherlich braucht es dafür auch unser Zutun. Wir können uns nicht einfach nur auf die Couch legen, uns zurücklehnen und sagen „Wenn Gott das will, wird Gott das schon machen.“ Wir sind wahrlich nicht im Schlaraffenland. Wir sind Gottes Diener, Seine Arbeiter im Weinberg, wir sind Sein heiliges Werkzeug, wir sind diejenigen, die auf Erden Gottes Reich mitbauen. Wir haben diese überaus große Gnade von Gott geschenkt bekommen, Ihn der Welt zu offenbaren. Wir können uns immer und jederzeit auf Gottes Treue zu uns stützen, aus ihr können wir unser Vertrauen, unseren Glauben und unsere Kraft ziehen. Auch wenn wir es nicht immer schaffen Gott die Treue zu halten – Er wird uns niemals verlassen.


Was nun? Wenn einige untreu wurden,
hebt dann ihre Untreue die Treue Gottes auf?
(Römer 3,3)

- Wahrlich nicht -


sind wir untreu, so bleibt er treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
(2. Timotheus 2,13)


Und auch wenn wir den Regen noch nicht kommen sehen, können wir getrost weiter an Gottes Arche bauen, denn dieser Regen wird kommen, so wahr Gott dies angekündigt hat.
Auch wenn so vieles im Leben mit Gott noch weit hinter unserem Horizont verborgen liegt, können wir weiter geduldig sein und unseren Weg mit Gott gehen.
Auch die Jünger damals mussten all ihr Vertrauen in diese eine Verheißung setzen und Geduld beweisen.

Wir alle, die wir im Glauben an Christus vereint sind, werden immer wieder in Situationen geraten, in denen wir unser Vertrauen und unseren Glauben unter Beweis stellen müssen, damit wir die versprochenen Verheißungen empfangen können. Wir müssen die Trockenheit überstehen und trotzdem den Regenschirm einpacken, wenn Gott uns sagt, dass es regnen wird.

Und die Jünger sind geduldig, sie tun, was Jesus ihnen geboten hat.


Und sie warfen sich anbetend vor ihm nieder
und kehrten nach Jerusalem zurück mit großer Freude;
(Lukas 24,52)

Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berg, welcher Ölberg heißt,
der nahe bei Jerusalem liegt, einen Sabbatweg entfernt.
Diese alle blieben beständig und einmütig im Gebet
und Flehen,
zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern.
(Apostelgeschichte 1,12.14)


Sie harren aus. Sie haben aus all den Jahren mit Jesus gelernt. Sie haben gelernt, dass sie Ihm vertrauen können. Sie haben Seine Wunder gesehen, sie haben im wahrsten Sinne des Wortes – Unglaubliches – mit Ihm erlebt. Sie haben erlebt, wie Gottes Verheißungen wahr geworden sind, sie haben Jesus erlebt, mit Ihm gelebt und von Ihm gelernt. Sie haben Seine Worte tief in sich aufgenommen und das verändernde Leben Jesus am eigenen Leib spüren können. Sie haben sich ganz Ihm hingegeben. Sie haben die Wahrheit und Herrlichkeit Gottes erkannt. Nun leben sie im festen Glauben daran, dass Er der Sohn Gottes ist, und deshalb können sie auch geduldig auf den versprochenen Segen warten. Sie können diese Zeit der Ungewissheit, der Trockenheit, mit voller Freude und Anbetung verbringen, denn sie wissen, dass es hinter dem Horizont weiter geht, dass Gott dort auf sie wartet.

Und sie werden belohnt.

Ja, damals wie heute - ein Abschied tut immer weh. Die schönen Erinnerungen, die wir im Herzen tragen, lassen uns sehnsüchtig auf ein Wiedersehen hoffen.
Und ja, wir werden Jesus wiedersehen, aber wann die Zeit gekommen ist, liegt allein in Gottes Hand.

Und dennoch, oder gerade darum, sollen wir nach vorne schauen, denn wir wissen, dass Jesus stets an unserer Seite ist. Denn auch wir haben den Segen Gottes empfangen, auch in unsere Herzen wurde der Heilige Geist ausgegossen. Wir sind eins geworden mit Ihm, so wie Jesus eins ist mit dem Vater. Wir haben Ihn erkannt, wir leben im Glauben an Ihn, wir sind geheiligt im Heiligen Geist und aufgenommen als Kinder Gottes in Seine Herrlichkeit.


Ich und der Vater sind eins.
(Johannes 10,30)

Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt:
Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?
(Johannes 10,40)


Der Heilige Geist, die Quelle nie versiegendem, lebendigem Wasser, sprudelt auch in unseren Herzen. Er durchströmt unseren ganzen Körper, erfüllt unsere Seele und belebt unseren Geist. Er verändert unser ganzes Sein und lässt uns eingehen in Gottes Ewigkeit.

Gestärkt durch den Heiligen Geist, können wir durch unser gottgegebenes Leben in dieser Welt gehen.
Gestärkt durch den Heiligen Geist, können wir den schmalen und engen Pfad gen Horizont wagen.
Gestärkt durch den Heiligen Geist, können wir auf die Zusagen Gottes vertrauen und allen Widrigkeiten standhalten.

Durch den Heiligen Geist, sind wir auf ewig mit Jesus Christus verbunden und können in einer wahren und innigen Beziehung mit Gott leben.
Durch den Heiligen Geist, können wir das erfüllte und ewige Leben führen, welches Gott für uns vorbereitet hat.

Lasst uns zusammen mit den Jüngern und Aposteln der damaligen Zeit, geduldig und im festen Glauben auf die Ausgießung des Heiligen Geistes warten. Lasst uns in voller Freude und Zufriedenheit, in voller Hingabe und Dankbarkeit, im vollkommenen Vertrauen und Glauben zum Vater beten, dass Er uns erhören und auch unsere Herzen mit Seinem Heiligen Geist erfüllen möge, damit wir stets in Seinem Wort, in Seiner Wahrheit und nach Seinem Willen unser Leben führen werden.


Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,
möge Eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.
Amen
(Philipper 4,7)

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