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Andacht zu Weihnachten Es ist vollbracht1Es ist vollbracht1
„Es ist vollbracht“ 


Liebe Geschwister,

wie im ersten Teil meiner Andacht bereits erwähnt, vereinen sich heute, an diesem Heiligen Abend, zwei besondere Tage in einem. Zum einen der letzte Adventssonntag, an dem wir das vierte Licht entzünden und somit gänzlich die Dunkelheit in unseren Stuben vertreiben und zum anderen die nahende Geburt unseres Herrn Jesus Christus.


In unserem Adventskalender, hinter dem 24. Türchen, hörten wir die frohe Botschaft des Weihnachtsevangeliums nach Lukas (Lukas 2,1-20). Wir waren bei den Hirten auf dem Feld, als ihnen die Engel begegneten und ihnen die frohe Botschaft Gottes verkündeten. Wir gingen mit ihnen durch die dunkle Nacht und schauten mit ihnen zusammen in die Krippe im Stall von Bethlehem. Auch wir haben das Lächeln im Gesicht dieses kleinen Kindes gesehen. Und auch wir werden erfüllt von dieser besonderen Ruhe und dem Frieden Gottes, der sich in diesem Moment, in diesem Augenblick, in diesem einen Lächeln in der Welt die Bahn bricht.

Und in diesem Moment höre ich Gott sagen:


"Es ist vollbracht."
(Johannes 19,30a)

Ja, diese Worte aus dem Johannesevangelium kennt wohl jeder. Bevor Jesus am Kreuz stirbt, sagt Er diese, bis tief ins Mark gehenden Worte. Worte, die uns aber wohl eher an Ostern und nicht an Weihnachten erinnern und doch klingen sie gerade in diesen Stunden in meinen Ohren.


"Es ist vollbracht."
– Jesus letzte Worte am Kreuz vor über 2000 Jahren.

Warum diese Worte? Warum heute, an diesem freudigen Abend? Weil in dieser einen, besonderen Nacht, heute, alles anders wird. Nichts bleibt, wie es war. Die Mauern unseres alten Lebens werden gesprengt und von Gott neu errichtet. Ab jetzt ist alles anders - gewöhn dich an anders.

Mit der Geburt von Jesus verändert sich alles, Neues bricht an.

Und ich möchte, dass, wenn wir heute Abend in die Augen dieses kleinen Kindleins schauen, auch gleichzeitig die große Bedeutung dieses Kindes erkennen.
Ich möchte, dass wir Demut und Ehrfurcht im Herzen spüren, wenn wir das Kind, in Windeln gewickelt, in der Krippe liegend betrachten.
Ich möchte, dass wir uns immer an diesen enormen Weg von Jesus Christus erinnern, den ER für uns gegangen ist, wenn wir die Freude Gottes empfangen, die dieses Kind uns so bereitwillig entgegenstreckt.

Dieses kleine Kind, dessen Geburt wir heute feiern, hat nicht nur das Leben von Maria und Joseph auf den Kopf gestellt, sondern auch das Leben von so unendlich vielen anderen Menschen, einschließlich uns.

Johannes beendet seinen Bericht über das Leben und Wirken von Jesus mit den Worten:


Es sind noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat.
Wenn aber eins nach dem andern aufgeschrieben werden sollte,
so würde, meine ich, die Welt die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären.
(Johannes 21,25)


Mit Seiner Geburt fängt alles an – etwas Neues keimt auf.
Und am Kreuz scheint Sein Weg zu enden und fängt dort doch auch wieder an.

Jesus hat die Welt, unsere Welt, unsere Herzen, unseren Blick, unsere Einstellung zum Leben und zu unseren Mitmenschen verändert. Jesus hat Menschen geheilt, Er hat Gottes Reich verkündet, Er hat Hoffnung und Zuversicht in die Häuser und die Herzen der Menschen gebracht. Jesus heilt, Jesus belebt, Jesus verbindet, Jesus lehrt, Jesus lebt und liebt. Sein Leben und Wirken sind geprägt von Gottes Wahrheit, Barmherzigkeit und Güte. Jesus hat dem Glauben an Gott einen neuen Weg bereitet, Er hat den neuen Bund zwischen Gott und den Menschen geschaffen.

Und Jesus übersteht auch die schlimmste Pein, Hohn und Pott, der verachtender nicht sein kann, schrecklichste Qualen und eine unendlich demütigende Vorführung und offenbart uns noch in all diesen schrecklichen Momenten die ganze Kraft und Liebe Gottes. Noch am Kreuz thront Er souverän über Seinen Peinigern und Feinden. Noch am Kreuz betet Er und bittet um Vergebung für sie und noch am Kreuz, in der Zeit größter Not und Schmerzen, führt Er Menschen zu Gott und schenkt ihnen Hoffnung.


Es ist vollbracht.

Der letzte Satz am Kreuz, bevor Jesus Seinen Geist in Gottes Hände zurücklegt. Sein Dienst auf Erden hat ein Ende gefunden. Hat er das?

Oh nein. Denn dieser Satz steht nicht nur für das Ende am Kreuz. Er steht vor allem auch für das, was kommen wird.

Dieser letzte Satz läutet vielleicht Jesu Tod ein. Aber er läutet auch Seine Wiederauferstehung ein. Dieser Satz ist die Vollendung und der Neubeginn. Er steht nicht nur für das Ende aller Dinge, sondern vor allem auch für einen neuen Anfang.

Gott sagte einmal durch Jesaja:


Gedenkt nicht an das Frühere und achtet nicht auf das Vorige!
Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht?
(Jesaja 43,18-19a)


Gott setzt einen Punkt hinter das Alte. Schaut nicht zurück, schaut nach vorn. Das Alte ist vorbei, ich beginne in Dir etwa Neues.

Und deshalb klingt mir dieser Satz auch heute, in diesen Weihnachtstagen, im Ohr.


"Es ist vollbracht."
Gott spricht ihn – an jedem Ende und an jedem neuen Anfang.
Gott spricht ihn – zur Krippe blickend, das Kindlein schauend.


Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf,
erkennt ihr’s denn nicht?
(Jesaja 43,19a)


Es ist vollbracht.

Jesus Christus, unser Heiland ist geboren. Gott ist zu uns gekommen. Gott ist Mensch geworden. Gottes machtvolles Werk, Sein Heilswerk, die Erlösung der Menschheit hat in diesen Tagen Seinen Anfang genommen. Es ist vollbracht, der Anfang ist gemacht.


Gott spricht in die Dunkelheit dieser einen, besonderen Nacht hinein.


Es ist vollbracht.


Die Zeit des Wartens und der Vorbereitungen sind vorbei. Gott hat Seine Verheißung erfüllt und die Zusage an Sein Volk gehalten.


Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben;
und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen:
Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater, Friedefürst.
(Jesaja 9,5)


Und Johannes fügt hinzu:


Und das Wort ward Fleisch geworden
(Johannes 1,14)


Gott hat Sein Wort lebendig werden lassen. Er ist in diese Welt gekommen, als Retter, als Heiland, als Ratgeber, als Friedefürst - so wie Er es uns verkündet hat.

Gottes Heilswerk, die Erlösung und Befreiung hat Seinen Anfang genommen. Aber nicht mit Macht, Angst und Schrecken. Nicht mit Krieg und Einschüchterung. Nicht mit Waffen und Gewalt. Kein Krieger in einer Rüstung aus Stahl und einem Schwert aus Eisen. Keine Armee mit schwerem Geschütz.

NEIN.
Ein Kind, zart, fein und vollkommen rein, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegend. In einem Stall, in die tiefe Dunkelheit hinein geboren. Nackt, schutzlos und zerbrechlich. Durch Schmerz getragen, mit tiefster Freude erfüllt. Bedingungslose, pure Liebe. Absolutes und reines Vertrauen. Wärme und Geborgenheit. Auf vollkommenen Glauben gegründet.


Es ist vollbracht.


Jesus Christus ist geboren, um uns zu heilen, zu retten und zu führen.
Jesus Christus ist geboren, um uns ein neues, erfülltes und ewiges Leben zu schenken.
Jesus Christus ist geboren, um allen Menschen, den Weg zu Gott zu bereiten.
Jesus Christus ist geboren, um Liebe, Glaube und Hoffnung zu bringen.


Es ist vollbracht.
Jesus Christus ist geboren.

Ein Kindlein in der Krippe, irgendwo in einem kleinen Dörfchen namens Betlehem. Karg und ärmlich in einem Stall. Es war dunkel, vielleicht nass, kalt und regnerisch. Aber das hat Gott nicht aufgehalten. Denn Gott ist treu, was Er zusagt, dass hält Er auch.

Jesus Christus ist geboren. Das Licht Gottes ist in die Welt gekommen, um uns von all dieser Dunkelheit zu befreien.

Johannes schreibt:


In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst.
Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.
(Johannes 1,4.5.9)


Jesus ist in dieser Nacht in die Dunkelheit der Welt hineingeboren. Er hat die Finsternis verdrängt und uns das Licht des Lebens gebracht.

Jesus zeigt uns, mit Seinem ganzen Leben und Wirken auf Erden, wie auch wir aus der Dunkelheit dieser Welt, aus der Dunkelheit unserer Selbst, in Sein Licht treten können.


Als Jesus sich den Menschen offenbart, zitiert Er die Verheißung die Gott durch den Propheten Jesaja verkünden ließ:


Da wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht.
Und als er das Buch auftat, fand er die Stelle, wo geschrieben steht:
»Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat und gesandt,
zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu predigen den Gefangenen, 
dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen,
und die Zerschlagenen zu entlassen in die Freiheit
und zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.«
Und er fing an, zu ihnen zu reden:
Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren.
(Lukas 4,17-19.21)


Blinde, Taube, Gelähmte, Aussätzige, verachtet, verspottet, verstoßen von der Außenwelt, sie leben in Leid, Schmerz und Dunkelheit. Aber Jesus, der Messias, ist gekommen, um ihnen das Licht und damit Freude, Hoffnung und neues Leben zu bringen.

Sie alle überwinden durch den Glauben an Jesus Christus, die Dunkelheit der Welt und treten ein, ein in das Licht des neuen Lebens, so wie ein neugeborenes Kind, welches zum ersten Mal das Licht der Welt erblickt.

Und auch uns sind diese Worte Gottes verkündet wurden und auch uns streckt Gott die Hand entgegen und lädt uns ein in Sein Licht zu treten und Seine Freude, Seine Hoffnung und das ewige Leben in Seiner Herrlichkeit zu empfangen.

Gott ist Mensch geworden, um uns nahe zu sein, um uns von all dem Bösen zu befreien, um uns ein Leben in Seiner bedingungslosen Liebe zu schenken.

Jesus ist geboren, damit wir den Weg zu Gott finden, den Weg zu einer neuen, innigen Beziehung zu Gott.

Das Wort Gottes, der lebendige Gott selbst, lebt nicht nur unter uns, sondern mit uns. Er ist bei uns in all unseren Schwächen, all unseren Sorgen und Problemen, aber auch in all unserer Freude. Er, nur ER führt uns den Weg des wahren Lebens.


Es ist vollbracht.

Jesus ist im Dunkel der Nacht geboren. Er ist in die Dunkelheit der Welt hineingeboren und hat den Menschen das Licht gebracht. Doch das ist nicht das Ende der Geschichte, es ist erst der Anfang - unser ganz persönlicher Anfang. Denn Jesus geht auch mit uns durch all unsere Dunkelheiten, um uns ins Licht Gottes zu führen. Aber um im Licht Jesu zu leben, um dieses neue und wahre Leben zu empfangen, müssen wir aktiv werden. Wir müssen den Weg durch die Dunkelheit aktiv antreten, so wie die Hirten, die Weisen, die Männer und Frauen vor uns. Wir müssen unseren Blick von der Finsternis abwenden und zum Licht, zur Freude und zum Leben in Jesus Christus hinwenden.


Es ist vollbracht.

Gott hat Sein Werk auf Erden begonnen. Der Weg ist bereitet - für uns - für alle Seine Kinder. Für die Einsamen, die Zerbrochenen, die Leidenden, die Gequälten, die Verachteten und Verspotteten. Aber auch für die Treuen, die Beschützenden, die Bewahrer des Wortes, für die Glaubenden.

Für uns – für dich und mich.


Es ist vollbracht.

Werden wir still vor der Krippe, werden wir still vor dem Kreuz, werden wir still vor Gott und wir werden diesen Satz hören. Nicht nur zu Ostern, nicht nur am Ende, nicht nur am Kreuz, sondern auch hier und jetzt, an der Krippe, an diesem Anfang, in dieser Heiligen Nacht. Es ist vollbracht.


Gott ist aller Anfang und aller Ende. Wenn mit Gott Altes endet und Neues beginnt, können wir Ihn sagen hören:

"Es ist vollbracht."


Und dieser Satz gilt nicht nur allgemein für Gottes Werk. Dieser Satz gilt nicht nur Seinem Sohn. Dieser Satz gilt auch uns. Gott spricht in unser aller Leben hinein. In unser ganz persönliches Sein.

 

Es ist vollbracht.


„Sieh, welch große Freude ich dir bringe. Ich bin gekommen, zu dir, in deine Stube, in dein Leben hinein. Ich habe dir einen Weg bereitet, ich habe dir heute meinen Sohn geschenkt, ich reiche dir meine Hand. Es ist an dir sie zu ergreifen.


Er ist in die Dunkelheit dieser Welt, in die Dunkelheit unseres Lebens gekommen. Er ist gekommen, um die Schwächsten zu stärken, die Kleinen zu erhöhen, die Armen zu beschenken und die Kranken zu heilen. Kein Schichi und Tamtam, kein hochtrabendes und aufgesetztes Getue, kein eloquenter Club, keine VIP-Lounge, kein "Biste-was-haste-was", kein Professor Dr. Dr. Dr. - einfach DU!


Hören wir auf Seine Worte, hören wir auf Seine Stimme, wenn Er uns ruft.


Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;
ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein
(Jesaja 43,1b)


Gott ist da. Er ist hier. Hier bei uns. Und Er wartet auf uns.

Er schenkt uns Seine bedingungslose Liebe, immer und zu jeder Zeit. Er hat uns geschaffen, Er hat uns bei unserem Namen gerufen und Er bietet uns ein Leben in Seiner Gegenwart.

Seine Tore sind geöffnet, der Weg zu Ihm ist bereitet. Öffnen wir unser Herz für Ihn und lassen wir Ihn auch in unser Leben hinein.

Folgen wir dem Schein Seines Lichtes, dem hellen Morgenstern. Vertrauen wir auf Seine Worte, vertrauen wir auf Seine Führung, vertrauen wir auf Seine Liebe zu uns.


So wie Petrus es uns sagt:


Umso fester verlassen wir uns jetzt auf das,
was Gott durch seine Propheten zugesagt hat. Auch ihr tut gut daran,
wenn ihr darauf hört. Denn Gottes Zusagen leuchten wie ein Licht in der Dunkelheit,
bis der Tag anbricht und der aufgehende Morgenstern in eure Herzen scheint.
(2. Petrus 1,19)


Schenken wir Ihm unser Herz, unseren Geist, unsere Seele. Schenken wir Ihm unser Sein. Legen wir das alte Leben ab und empfangen wir unser neues Leben aus den Händen Gottes. Empfangen wir all den Segen, welchen Er für uns vorgesehen hat. Empfangen wir Seinen Geist und lassen wir Ihn in uns und durch uns leben.

Dann spricht Gott auch in unser Leben hinein: Es ist vollbracht.“

Gott hat es vollbracht. Und Er vollbringt dieses Weihnachtswunder jeden Tag aufs Neue. Gott ist treu, Er gibt niemanden auf, weder dich, noch dich, noch dich. Er ist geduldig und liebevoll.

Gott zwingt uns nicht zur Umkehr, sondern Er bietet uns die Möglichkeit zur Heimkehr.
Gott treibt uns nicht an, sondern WARTET mit offenen Armen auf uns.
Seine Tore, der Stall in Betlehem, liegt offen vor uns und Er empfängt uns - Seine Kinder – mit größter Freude und Liebe.

Folgen wir Seiner Stimme, folgen wir Seinem Ruf, folgen wir Ihm nach Betlehem zur Krippe und empfangen wir in dieser dunklen Nacht, Jesus Christus, das Licht der Welt. Halten wir dieses kleine Kind in den Armen und lassen wir uns von Gott mit Freude, Friede und Liebe erfüllen. Glauben wir an Jesus Christus, Seinen Sohn, den Er uns in dieser Heiligen Nacht offenbart hat und empfangen wir das neue und ewige Leben in Gott.


"Es ist vollbracht."


Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,
möge Eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.
Amen
(Philipper 4,7)

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