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zum Sonntag Okuli


Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück,
der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.
(Lukas 9,62)



Der Sonntag Okuli beschäftigt sich mit der Konsequenz der Nachfolge Christi.


Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück,
der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.
(Lukas 9,62)


Bevor wir uns diesen Vers näher betrachten, schauen wir doch mal kurz auf die Bedeutung dieses Sonntags.

Der Begriff Okuli stammt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt = Augen und er wird uns in Verbindung mit dem Psalm 25,15 mit auf den Weg gegeben.

Hier heißt es:


"Okuli mei semper ad Dominum,
quoniam ipse evellet de laqueo pedes meos”

Meine Augen
sehen stets auf den Herrn,

denn der Herr wird meine Füße aus dem Netz ziehen.
(Psalm 25,15)


Meine Augen
sehen stets auf den Herrn.

Es geht an diesem Sonntag und in dieser Woche einmal nicht darum, dass Gott uns sieht, sondern heute wechseln wir die Perspektive und schauen darauf, wohin unser Blick geht. Es geht um unsere Augen, unseren Schauen, um unser Festhalten an dem, was wir vielleicht „nicht“ sehen.

Dieser Sonntag im Kirchenjahr rückt die Verbindung zwischen Okuli (den Augen, dem Blick, dem Sehen), unserer Nachfolge und den daraus entstehenden Konsequenzen in den Mittelpunkt.

Meine Augen sehen stets auf den Herrn!


Dieser Satz sollte zu einem Lebensmotto werden, wenn wir Jesus Christus als den Sohn Gottes erkannt haben, wenn wir an die Kraft der Auferstehung glauben und voller Vertrauen den Weg in die Nachfolge Jesu antreten.

Nicht nur der Psalmist zu Zeiten des Alten Testament war sich diesem bedeutungsvollen Blick bewusst. Auch Jesus führt Seinen zukünftigen Jüngern und uns dieses besondere „nach vorne schauen“ deutlich vor Augen.

Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück,
der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.
(Lukas 9,62)

Wenn wir an Jesus glauben, wenn wir uns zu Ihm bekennen, wenn wir bereit sind unser altes Leben abzulegen und das neue Leben in Christus zu empfangen, dann müssen wir unseren Blick auf Gott richten, auf das was vor uns liegt, auf die Verheißungen, die Gott uns gibt. Wir müssen unsere Augen auf die unsichtbare Welt ausrichten.

Das ist nicht immer einfach. Paulus bestärkte die Leser seiner Briefe ein ums andere Mal im Vertrauen auf Gott und im Vertrauen auf das für uns nicht sichtbare und damit auch nicht greifbare. Er bestärkt uns darin, uns nicht von dieser Welt einnehmen zu lassen, sondern immer weiter zu laufen. Wir laufen einen Marathon, unbeirrt auf das Ziel zu, welches wir stets und ausnahmslos, Zeit unseres Lebens, in allen nur möglichen Situationen, fest vor Augen haben sollten – Gott! Das ist die wahre Liebe zu Gott, dass wir an den glauben, den wir nicht sehen, aber dessen Liebe sich in unsere Herzen ergossen hat. Das ist unsere Antwort auf seine Liebe, auf all seine Bemühungen, das wir mit den Augen unseres Herzens zu Ihm aufschauen, an ihm festhalten und nicht den Blick zurück auf die alte Welt richten.

Paulus schreibt an die Hebräer die wohl bekanntesten Worte, was das schauende Vertrauen betrifft:

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft,
und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. (Hebräer 11,1)


Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück,
der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.
(Lukas 9,62)

Punkt! Ausrufungszeichen! Eine klare Ansage von Jesus.

Wenn wir unsere Hand an die Wunden des Auferstandenen legen und dennoch nicht den Blick von der sichtbaren Welt, von der Welt um uns herum, von unserem alten Leben abwenden können, wenn wir trotz allem in den Maßstäben dieser Welt verwurzelt bleiben, dann sind wir noch nicht bereit in die Fußstapfen Jesu zu treten.

Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück,
der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.
(Lukas 9,62)

 

In diesem Moment heißt es Abschied nehmen. Dem Herzen folgen und nicht dem Verstand. Sich vom Falschen abwenden und dem Guten nachjagen. Es heißt Abschied nehmen und einen konsequenten CUT machen.

Ich möchte euch kurz an Petrus erinnern. Petrus und vielleicht seinen „Pflug“-Moment.

Wir erinnern uns. Der See Genezareth. Die See ist rau, die Wellen toben, das Boot kippt hin und her. Die Jünger sind alleine auf See, weil Jesus zum Beten am Ufer geblieben ist. Dunkelheit, Sturm, hohe Wellen, alles ist in Aufruhr um sie herum. Keine Ruhe, keine Stille, kein Licht ist in Sicht. Sie haben Angst und sind verzweifelt. Doch dann erscheint am Horizont eine Gestalt und die Jünger erkennen Ihren Meister. Und Jesus ruft Petrus zu sich. Ins Ungewisse, ins Ungestüme hinein. Im Boot, in dieser scheinbaren Walnussschale, ist es doch zumindest annähernd sicher für ihn. Was passiert, wenn er einen Schritt aus dieser „Komfortzone“ herauswagt. Was passiert, wenn wir aus unserer „Komfortzone“ treten sollen?

Aber Petrus spürt auch, dass er im Boot nicht bleiben will. Pattsituation. Er sieht seinen Lehrer, er sieht, was Er schon alles vollbracht hat, auch im Leben von Petrus selber. Er schaut auf Ihn. Er richtet seinen Blick einzig auf Jesus, lässt sich von den anhaltenden Rufen seiner Brüder hinter sich nicht beirren und steigt aus dem Boot aus. Er vertraut auf Ihn, ohne zu wissen, was kommen wird. Den Blick fest auf Jesus gerichtet, steigt er aufs Wasser.

Und Petrus konnte sicher auf dem Wasser stehen und gehen. Zumindest so lange, wie er den Blick auf Jesus gerichtet hielt. Er konnte Jesus in dieser schier unmöglichen Situation folgen, weil er mit ganzem Herzen bei Ihm war. Sein Glaube, sein Blick haben ihm Kraft gegeben, sich zu fokussieren und standhaft zu bleiben.

Doch dann … Zweifel und Ängste übermannen ihn. Doch vielleicht zurück ins Boot? Sicherheit statt …. Vertrauen und Ungewissheit? Er wendet sich ab von dem, der ihn zu all dem befähigt und das Meer holt ihn ein.

Er fiel und versankt, als er seinen Blick abwand, das Unglaubliche für unmöglich hielt, seine Augen nicht mehr auf Gott richtet, sondern auf das scheinbar so sichere Leben, was er bisher hatte.

Auch wir stehen zwischen diesen Welten. Und bei unserem Blick, bei unserer Frage der Nachfolge und ihrer Konsequenzen, geht es auch immer um die Entscheidung zwischen der scheinbaren Sicherheit, welche ich in dem Alten finde, in dem was ich kenne und der Unsicherheit, was dieses Neue, was ich nicht kenne und schon gar nicht zu greifen vermag, bringen wird.

Sicherheit versus Unsicherheit.
Boot versus tobendes Meer.
Sehen versus Glauben.
Wissen versus Vertrauen.
Welt versus Gott.

Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück,
der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.
(Lukas 9,62)

Auf was richte ich meinen Blick, wohin schauen meine Augen?
Auf die Welt und mein altes Leben oder auf Gott und mein Leben Ihn Jesus?
Nach vorn oder zurück?

An diesem Sonntag und in dieser Woche stehen wir an diesem Pflug auf dem Feld, sitzen wir im Boot auf dem tosenden Meer, knien wir aber auch vor dem Kreuz. Und wir sind gehalten uns noch einmal ganz bewusst mit unserer Nachfolge Jesu und unserem Leben in und für Gott auseinanderzusetzen.

Wenn wir in die Fußstapfen von Jesus Christus treten wollen und, wenn wir nicht nur über Nachfolge fachsimpeln, sondern sie auch leben wollen, sollten wir uns auch den Konsequenzen bewusst sein, die wir damit auf uns nehmen.

Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass unser Glaube und unsere Entscheidung, ein Leben in Christus zu führen, wie ein „Ja, ich will!“ bei einer Eheschließung gilt. Es ist unser JA zu Gott!

Es ist ein „Ja“ zur Arbeit auf dem Acker Gottes.
Es ist ein „Ja“ zum Sprung aufs tosende Meer.
Es ist ein „Ja“ zum Blick auf unsern gekreuzigten Herrn.
Es ist aber auch die Erkenntnis von MEHR. Mehr als nur leben. Erfüllt leben!

Jesus in unserem Leben zu empfangen und Seine Nachfolge anzutreten, ist keine Entscheidung nach dem Motto "heute so und morgen anders", gerade wie es uns in den Kram oder in unseren Alltag passt. Getreu dem Motto: „Bei Problemen kann er mir helfen, aber wenn alles rund läuft, brauch ich ihn nicht“.

Gott ist kein Halbtagsgott und die Nachfolge Jesu keine Teilzeitbeschäftigung. Es ist die Entscheidung für einen Weg, welches unser ganzes Leben umfasst und dieses nachhaltig beeinflussen wird. Im Guten.

Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück,
der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.
(Lukas 9,62)

Wenn wir etwas in Christus bewirken wollen, wenn wir Ihm wahrhaftig folgen wollen, dann gibt es nur entweder oder! Ja oder nein! Mit all dem, was daraus Neues und Wunderbares entsteht. Aber auch mit all dem, was auf der Strecke bleibt.

Der Weg der Nachfolge bedeutet nicht nur Spaß und Freude zu haben. Aktionen, Wunder, Heilungen am laufenden Band. Nachfolge bedeutet auch Schmerz und Leid zu erfahren, Angst und Not zu teilen, Anfeindungen und Spott auszuhalten.

Ich will nicht so tun, als ob plötzlich der Himmel voller rosa Wollen hängt, nur weil wir an Jesus glauben und Ihm folgen. Es macht nicht „schnipp“ und wir leben in Saus und Braus, haben Geld und Glück im Überfluss und keine Krankheit kann uns mehr etwas anhaben. Wir sind nicht bei wünsch dir was.

Im Gegenteil, durch unseren Glauben werden wir der Finsternis dieser Welt erst richtig gewahr.

Und dennoch gibt es auf Erden und im Himmel nichts, was uns mehr Erfüllung, Frieden und Liebe schenken könnte, als Gott, unser Vater!

Das wunderbare an unserem Glauben, dass unglaubliche in unserem Vertrauen ist Gott. Diese Gewissheit, dass Er allezeit an unserer Seite ist, dass Er uns in allem beisteht, uns Kraft und Stärke gibt. Der Blick in eine hoffnungsvolle Zukunft, die in Seinen Verheißungen verankert ist. Das Wissen um diese allumfassende Wahrheit und einzig wahre Gerechtigkeit, die kommen wird. Die bedingungslose Liebe, Treue, Wegweisung und Führung. Das Gefühl der Geborgenheit, trotz aller Stürme auf dem Meer. Die Wärme des Trostes in aller Traurigkeit. Die Erfüllung mit dem wahren Leben. Das alles ist einzig in Gott zu finden.

Wir wissen um das neue Jerusalem, um eine Zeit ohne Schmerz und Leid. Dafür Leben wir – in Christus.

Nachfolge Jesu bedeutet nicht nur ein Leben in wahrer Erfüllung, im inneren Frieden, unter dem Schutz Gottes und in Seiner Liebe zu führen. Jesus zu folgen, bedeutet auch, den Blick abzuwenden, nicht mehr dem Schlechten, der Sünde nachzugehen, sondern dem Bösen dieser Welt standzuhalten, sich ihm in den Weg zu stellen, Verachtung, Abneigung, Abkehr und Schmerz zu erfahren und zu ertragen.

Die Nachfolge Jesu anzutreten bedeutet, sein altes Leben, mit all der Freiheit in Sünde und unseren sündhaften Gewohnheiten, aufzugeben. Keine Lästereien, keine Zankereien, keine Wut, kein Zorn, keine Gier nach Reichtum und Anerkennung, kein lasterhaftes Leben, keine ausschweifenden Gelage, keine Unmoral mehr. Kein betrügen oder belügen, kein hervorspielen und auf andere herabsehen.

In die Nachfolge Jesu zu treten, heißt, sein altes Leben aufzugeben, seine alten Gewohnheiten hinter sich zu lassen und ganz im Geist Gottes zu leben.

Es heißt, Gnade und Güte walten zu lassen, anderen zu dienen, ihnen zu helfen, sie zu unterstützen, ihnen zur Seite zu stehen und den Weg mit ihnen gemeinsam zu gehen.

Es heißt, seinem alten "Ich" Adieu zu sagen und von nun an, durch Jesus zu leben, Liebe zu schenken und Frieden zu stiften. Wachsam und aufmerksam zu sein, Gottes Schöpfung zu bewahren, sich selber zu verleugnen und Jesus anzunehmen.

Es heißt, zu Jesus zu stehen, Gottes Willen zu folgen, Schmerz und Freude, Einsamkeit und Gemeinschaft zu erleben.

Es heißt das Alte und Vergangene zurückzulassen, seine Augen einzig und allein auf Ihn und Sein Reich zu richten, Sein Kreuz auf sich zu nehmen und Ihm zu folgen - mit allen Konsequenzen, die daraus erwachsen.

Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück,
der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.
(Lukas 9,62)

Als Kinder Gottes haben wir eine Verantwortung übernommen. Das Wort Gottes, welches in Jesus lebendig geworden ist und jetzt in uns lebt, gilt es, lebendig, greifbar und spürbar zu erhalten, es zu bewahren und in die Welt hinauszutragen.

Als Kinder Gottes und in der Nachfolge Christi, lebt Sein Wort durch uns weiter. Eine große Herausforderung und bedeutsame Aufgabe.

Sind wir bereit dieses Erbe anzunehmen?
Sind wir bereit auf das Alte zu verzichten und dafür das Vollkommene und Ewige zu empfangen?
Sind wir bereit für die Nachfolge Christi?

Empfangen wir Jesus in unserem Leben. Spüren wir Ihn in unserem ganzen Sein. Lassen wir uns von Ihm erfüllen und empfangen wir das ewige Leben, welches Gott jedem von uns verheißen hat. Gott wartet auf uns! Auf dich und mich.

Legen wir unsere Hand an den Pflug im Reich Gottes und richten wir unseren Blick fest auf unseren Herrn!

Und der Friede gottes, der höher ist als alle Vernunft,
möge unsere Herzen und Sinne bewahren,
in Christus Jesus.
AMEN
(Philipper 4,17)


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