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Impuls zum Sonntag Sonntag Miserikordias DominiSonntag Miserikordias Domini
Miserikordias Domini


Wochenspruch

Ich bin der gute Hirte.
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie,
und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.
(Johannes 10, 11a.27-28a)

Der Sonntag Miserikordias Domini steht ganz unter dem Zeichen des "guten Hirten" und wird daher auch als "Hirtensonntag" bezeichnet.

Damals wie heute leben wir in einer sehr aufgewühlten Zeit. Es haben sich nicht nur viele Religionen entwickelt, auch innerhalb der eigenen Religion, innerhalb der Gemeinschaft, innerhalb der Gemeinde, gibt es manch falsches Blut. Und man steht immer wieder vor der Frage, ob es mein Gegenüber wirklich gut mit mir meint.

Dieser Sonntag soll uns daher nicht nur unseren Blick für Jesus als unseren wahren, einzigen und guten Hirten öffnen, sondern gleichzeitig auch unseren Blick für die "falschen" Hirten schärfen.


"Ich bin der gute Hirte“
(Johannes 10,11)


Diese Aussage von Jesus führt uns einmal mehr die Bestimmung Jesus in Gott vor Augen. Jesus bezeichnet sich selber als Hirte. Er ist der Hirte der Herde Gottes, der Hirte der Kinder Gottes. Jesus ist unser oberster Hirte.

Hirten spielen von jeher immer schon eine bedeutende Rolle. Sie haben eine sehr wichtige Aufgabe in der Gesellschaft, auch wenn sie dafür wenig Anerkennung finden. In gewisser Weise sorgen Hirten für unser leibliches Wohl.

Sie sorgen quasi für Nahrung, Kleidung und auch, zumindest zur damaligen Zeit, für die Opfergaben. Sie müssen eine sehr gewissenhafte Arbeit leisten, um den Fortbestand der Herde und damit auch den Fortbestand der Familie zu gewährleisten.

Tiere, welcher Art auch immer, geben uns Fleisch, Milch, Leder oder Wolle und auch verschiedene Haushaltsgegenstände tragen tierisches in sich verborgen. Somit könnte man sagen, dass ein Hirte das wahre Kapital des Lebens hütet. Sie behüten, beschützen und bewahren den Kreislauf des Lebens. Sie bewahren das Reich Gottes und Seine Schöpfung.

Und auch Jesus, in Seiner Berufung als wahrer "Hirte", sorgt für uns, Er gibt uns stets, was wir zum Leben brauchen, Er behütet uns und zeigt uns den rechten Weg.


Er weidet uns auf saftigen Wiesen
und führt uns zu frischen Quellen.
(Psalm 23,2)


Aber was ist ein wahrer und guter Hirte? Was zeichnet ihn aus?

Ein wahrer Hirte, so wie Jesus es ist, nimmt die ihm Anvertrauten in Liebe und Demut auf. Er erkennt den kostbaren Schatz, der ihm im vollkommenen Vertrauen übergeben wurde und Er beschützt Seine Schafe.

Er wirft sich vor uns, wie ein Löwe vor seine Jungen, Er bewahrt uns vor wilden Tieren oder rachsüchtigen Angreifern. Ja, ein guter und wahrer Hirte, würde sogar sein Leben für die ihm Anvertrauten lassen.


Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.
(Johannes 10,11b)


Der wahre Hirte kümmert sich um den Bestand, Fortbestand und auch das Wachstum seiner Herde. Er hat ein Auge auf alle Schafe, ob alt, ob jung, ob krank, oder gesund, jedes ist Ihm wichtig. Und wenn auch nur eines von ihnen verloren gehen sollte, macht er sich auf den Weg, um es zu suchen und wieder zurückzubringen.


Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat
und, wenn er eines von ihnen verliert,
nicht die neunundneunzig in der Wüste lässt
und geht dem verlorenen nach, bis er’s findet?
Und wenn er’s gefunden hat, so legt er sich’s
auf die Schultern voller Freude.
(Lukas 15,4-5)


Der wahre Hirte erkennt die Kostbarkeit dessen, was ihm anvertraut wurde und Er nimmt alles Leiden auf sich, um die Herde Gottes zu bewahren und zum Vater zu führen.

Schon im Alten Testament wird uns die tragende Bedeutung eines wahren Hirten vor Gott immer wieder geoffenbart. Ich denke da nur alleine an zwei große Diener Gottes.

Zum einen Mose, der einst die Schafe seines Schwiegervaters hütete und dann zum Führer der Israeliten wurde. Er hat sich selber als unfähig erachtet, klein und bedeutungslos und dennoch hat Gott ihn berufen, Seine Herde zu sammeln und von Ägypten wieder nach Hause zu führen.

Er sah sich mit vielen schwierigen und gefährlichen Situationen konfrontiert, aber Gott hat ihn nicht nur selber zum Hirten berufen, sondern ihn auch dazu befähigt, diesen Dienst nach Seinem Willen auszuführen. Ein langer Weg, den er zurücklegen musste.

Oder David, der kleine, unbeachtete Hirtenjunge, der immer wieder in der Wildnis sein eigenes Leben in Gefahr brachte, um die ihm anvertrauten Tiere zu beschützen. Wenn er auch nur eines von ihnen verloren hätte ... ich möchte nicht in seiner Haut gesteckt haben.

Auch er wuchs durch Gottes Hilfe immer mehr in seine Berufung als Hirte der Herde Gottes heran und wurde schlussendlich zu einem wahrhaft großen König für das Volk der Israeliten.

Nur zwei kleine Beispiele, die aber schon eine enorme Aussagekraft haben, was einen wahren Hirten ausmacht. Vertrauen, Hingabe und Leidenschaft für Gott und Sein Reich.

Und die falschen Hirten?

Die Heilige Schrift warnt immer wieder vor den schlechten, den falschen Hirten, die nur an ihr eigenes Wohl denken.

Nicht nur in Johannes 10,11-16 wird uns die wahre Bedeutung und Aufgabe eines guten Hirten vor Augen geführt, auch im 1. Brief des Petrus, Kapitel 5, werden diese Ausführungen noch weiter verfeinert. Diese beiden Bibelstellen zeigen deutlich den Unterschied zwischen dem wahren und dem falschen Hirten.

Es gibt ja den Begriff Beruf und Berufung.

Einen Beruf übe ich aus, weil ich ja von irgendetwas leben muss. Super, wenn einem die Arbeit auch noch Freude bereitet und man gerne bei der Sache ist.
Jede noch so kleine Aufgabe ist immens wichtig im Kreislauf des Lebens, in Gottes Schöpfung.

Aber zwischen Beruf und der Berufung Gottes gibt es auch einen kleinen Unterschied. Eine Berufung ist eine Bestimmung, der Ruf Gottes in mein Leben hinein. Eine Aufgabe, die Gott für uns vorgesehen, aber bislang verborgen hatte. Vielleicht etwas gänzlich Neues oder ein mehr von dem, was ich bereits tue. 

Die Berufung Gottes, wenn wir sie annehmen, wird uns mit Leidenschaft und Herzblut erfüllen und für diese Aufgabe "brennen" lassen. Unsere Berufung wird uns auch außerplanmäßig fordern und unser ganzes Leben aus- und erfüllen.

Der wahre Hirte vor Gott nimmt die ihm übertragene Aufgabe nicht nur als Beruf an, sondern als wahre Berufung Gottes. Es ist der Dienst mit Leib und Seele, die Hingabe mit unserem ganzen Sein, was den Unterschied macht.

Ich spüre in den Worten von Petrus, wenn er in seinem ersten Brief, Kapitel 5 über die Berufung Gottes zum Hirten schreibt, dass sie nicht nur freiwillig, sondern auch mit Hingabe ausgeübt werden soll. Nicht gezwungen und nur auf den Gewinn ausgerichtet, sondern mit Leidenschaft und Liebe zu Gott und Seiner ganzen Herde.

Die Anvertrauten sollen liebevoll angenommen und geführt werden. Der wahre Hirte, nimmt sie auf wie seine eigenen Brüder und Schwestern; freundlich, gleichrangig, ermutigend und auch ermahnend, aber niemals abwertend oder von oben herab.

Und er haut nicht einfach ab, wenn die Luft einmal dick wird. Der wahre Hirte springt auch mal in die Presche. Wie Jesus es sagt: "Der wahre Hirte gibt sein Leben für seine Schafe."

Der wahre und gute Hirte erkennt die Bedeutung der Berufung Gottes und gibt sich ihr vollkommen hin.

Bevor Jesus Petrus in seinen Dienst als Hirten "beruft" fragt er ihn DREIMAL, ob er ihn wirklich liebt.

"Liebst du mich?"

Liebst du mich so sehr, dass ich dir die Kinder Gottes auf Erden anvertrauen kann?
Bist du mit solcher Hingabe in mir, dass ich dir dieses kostbare Gut des Vaters übergeben kann?
Ist die Liebe zu Gott so stark in dir, dass nicht mehr du, sondern ich in dir lebe?

Dann hüte und weide die Schafe Gottes.

Es ist vielleicht nicht diese "agape" Liebe, diese absolute und bedingungslose Liebe Gottes, mit der Petrus seine Hingabe bezeugt, aber es ist eine wahre und offene Liebe, die sein Herz erfüllt. Eine Liebe, welche die eigenen Schwachheiten in sich erkennt, aber auch die Kraft und Macht Gottes spürt, die diese Schwachheiten in Stärke verwandeln kann. Eine Liebe, die mit dem Feuer der Leidenschaft brennt und sich für Gott und sein Reich opfert.

Petrus erkennt den Dienst, in den Jesus in BERUFT und tritt ihn in vollem Vertrauen auf Gottes Allmacht an. Er ist nicht perfekt, aber Jesus vertraut ihm und mit Gottes Hilfe wird er diese Aufgaben bewältigen und in ihr wachsen.

Und auch uns beruft Gott in einen Dienst und Er stellt uns die gleiche Vertrauensfrage wie Petrus

"Liebst du mich?"

Und wenn unser Herz wahrlich brennt und wir unserem Ruf folgen, wird Gott uns mit all dem ausrüsten, was wir für diesen Dienst in der Nachfolge Jesu benötigen.

Nicht jeder wird als Hirte berufen. Jeder hat seine ganz eigene Bestimmung in Gottes Reich, für die Gott das Feuer der Hingabe und Leidenschaft in uns entzünden wird. Vielleicht ist es ein langer Weg, diese Bestimmung, die eigene Berufung zu finden, aber mit einem wahren und guten Hirten, kann jeder seine Berufung in Christus erkennen und erfüllen.

Höre auf die Stimme Gottes und folge nur den wahren Hirten auf Erden, denn bei ihnen findest du Gott.

Und ihr Hirten:
Bedenkt was Gott euch anvertraut hat. Es ist das kostbarste Gut in Gottes Reich.

Und hört auf die Worte des Petrus:
Hütet die Herde Gottes bei euch mit Hingabe und Leidenschaft für Gott, ... "Dann werdet ihr auch, wenn der oberste Hirte offenbar wird, den unverwelklichen Ehrenkranz empfangen."
(1. Petrus 5,4)

Für Gott zählt jeder einzelne von uns. Keiner steht über dem anderen.
Die Stärkeren sollen den Schwächeren helfen, die Reichen sollen den Armen abgeben und die Diener Gottes, sollen mit Hingabe und Leidenschaft dem Reich Gottes und der Herde Gottes dienen.

Wir alle sollen uns an Jesus Christus, unseren guten und obersten Hirten halten. Nach Seinem Vorbild sollen wir leben und unseren Mitmenschen stets mit Güte und Barmherzigkeit begegnen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,
möge Eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.
Amen
(Philipper 4,7)

 

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