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Die Leichtigkeit des Glaubens


Bibelvers

Und sie sprachen zueinander:
Brannte nicht unser Herz in uns,
als er mit uns redete auf dem Weg,
und als er uns die Schriften öffnete?
(Lukas 24,32)


Dieser Bibelvers, der uns vor allem am Ostermontag, wenn wir die unmittelbaren Geschehnisse nach der Auferstehung von Jesus Christus betrachten, im Lukasevangelium, Kapitel 24 (Die Jünger von Emmaus) begegnet, lässt mich einfach noch nicht ganz los. In ihm steckt so viel mehr. In ihm steckt die Leidenschaft des Glaubens.

Auch wir, die wir bereits zum Glauben erweckt wurden, die wir unser Leben Gott übergeben haben und Jesus nachfolgen, die, die wir glauben zu glauben, glauben doch nicht vollendet.

Wir glauben, aber nicht mit der Leidenschaft und Leichtigkeit Gottes.


Wer ist Gott?

Jesus fragte einst die Jünger: "Für wen haltet ihr mich?" (Lukas 9,20)
Wer glaubt ihr, der ich bin?

Mir geht es hier nicht um die Antwort: Lehrer, Retter oder Ratgeber. Mir geht es um Zweifel oder Glaube, Brandung oder Stille, Schwere oder Leichtigkeit.

Denken wir zurück an die Jünger von Emmaus, die uns am Ostermontag begegnet sind. Wie würdest du den Emmausweg gehen? Wie begegnest du Jesus unterwegs?

Plapperst du in einer Tour? Schaust du in der Weltgeschichte umher? Oder stellst du tausende von Fragen des Warum, Weshalb, Wieso? Schaust du auf Wegweiser oder Landkarten, um auf dem richtigen Weg zu bleiben? Hast du dir vielleicht einen kleinen Rucksack oder eine Tasche gepackt zur Sicherheit? Hast du dein Handy dabei, falls dich jemand anrufen will? Oder gehst du einfach, lässt dich leiten, lässt dich führen?

Versuchen wir uns doch mal diese Szene aus dem Lukasevangelium genauer vor unseren Augen auszumalen.

Siehst du diese zwei Jünger, wie sie den steinigen und vielleicht auch recht gefährlichen Weg nach Emmaus entlang gehen? Wie werden sie gewesen sein?

Ich höre zwei traurige Stimmen. Ich höre tausend Fragen. Was ist bloß geschehen? Ist das wirklich alles passiert? Wie soll es denn jetzt bloß weitergehen? Was sollen wir tun? Wie sollen wir leben?

Ich sehe zwei Gestalten, die immer wieder fragend zurückblicken und ängstlich um sich herumschauen. Bloß schnell weg aus Jerusalem, bevor uns auch noch etwas passiert.

Gehörten sie vielleicht zu den Jüngern, die in der Nacht im Garten Gethsemane, als Jesus verhaftet wurde, geflohen sind und das Weite gesucht haben? Versuchen Sie jetzt unerkannt und unbemerkt, den Ort des Geschehens zu verlassen, immer mit der Angst im Nacken, selber verfolgt zu werden?

Ich sehe zwei Männer, die verlegen Löcher in die Luft starren, wenn andere ihnen begegnen und sie vielleicht zu ihrer Reise befragen. Kein Wunder, sicherlich gab es zu der Zeit auch viele Patrouillen auf den Straßen. Die Römer waren an der Macht und die Menschen waren, bedingt durch diese Zeiten, alle ziemlich aufgewühlt, hektisch, laut und skeptisch.

Ich sehe zwei Männer, die angespannt sind, nicht auf ihren (wirklichen) Weg achten. Vielleicht sind sie so abgelenkt von dem ganzen Trubel und den Geschehnissen um sie herum, dass sie sogar über Steine stolpern, die auf ihrem Weg liegen.

Und sie stolpern über Jesus.

Jesus tritt (wieder) in ihr Leben hinein, doch sie sind so abgelenkt, angespannt, verängstigt, unruhig und verzweifelt, dass sie ihn nicht erkennen. Sie kennen ihn, sie glauben an ihn und sind doch blind für ihn.

Und dennoch weisen sie ihn nicht ab. Sie nehmen ihn auf, sie gehen ihren Weg mit ihm und sie reden ganz offen mit ihm. Sie hören ihn, sie hören seine Stimme, seine Worte, sie hören die Verheißungen der Schrift, sie lauschen den Wahrheiten Gottes und doch liegt dieser schwere Stein des Zweifels vor ihrem Herzen, vor den Augen ihres Herzens. Sie sind blind.

Wir, als Außenstehende, lesen diese Erzählung und wollen ihnen zurufen: "Hey Leute, Jesus steht direkt vor euch. Echter und lebendiger kann er doch gar nicht sein. Ihr könnt ihn anfassen, leibhaftig mit ihm reden. Und ihr erkennt ihn nicht? Ihr glaubt nicht, dass er da ist?"


Break
Beamen wir uns in die Vergangenheit. "Mr. Spock, wenn ich bitten darf ..."


Jerusalem, 33 n. Chr., wir haben einen Mann erlebt, der krasse Wunder vollbracht hat, der unsere Herzen berührt hat, der aber auch ziemlich harte Worte gesprochen hat. Teilweise harter Tobak.

Er sagte, er ist der Sohn Gottes und dass er, nachdem er getötet wurde, am dritten Tag wieder auferstehen wird. Wir haben gesehen, wie er von unseren eigenen Landsleuten gefoltert und gekreuzigt wurde. Eine brutale Hinrichtung, Bilder, die man nicht so leicht vergisst.

Jetzt ist der dritte Tag, aber, anstatt wie Lazarus, einfach aufzustehen und aus dem Grab heraus zu spazieren, hat irgendwer ihn dort rausgeholt. Das Grab war leer.

Was ist denn jetzt? Was soll das alles bedeuten? War vielleicht doch nicht alles so wie gedacht?

Die Worte, die er gesprochen hat und die Wunder, die er getan hat, wie er den Menschen geholfen hat, das war schon richtig gut, aber ... jetzt? Wie weiter?

Keine Auferstehung, keine weiteren Anweisungen, keiner, der einem jetzt sagt, wo es langgeht. Ok, dann gehen wir halt erstmal wieder heim.

War es Zufall, dass Jesus diesen beiden begegnet, dass er uns begegnet?
Nein! Er läuft weder ihnen noch uns einfach nur zufällig über den Weg.

Die Last der Zweifel, Ratlosigkeit und Ungewissheit treibt diese Jünger und auch uns (unbewusst) immer wieder zurück, zurück in unser altes Leben. Sie hängen an uns und lassen uns, wenn überhaupt, nur schwer, langsam und träge vorwärtskommen.

Wir stolpern über Stock und Stein und merken einfach nicht, dass Jesus dieser Stein ist, der uns auf unserem Weg begegnet.

Auf unserer angespannten und manchmal auch krampfhaften Suche nach dem richtigen Weg, im Kampf darum, immer wieder fest zu bleiben im Glauben und Vertrauen, werden wir blind und taub für die wahren Wegweiser, für den wahren Weg, für Jesus.

Gott hat uns Freiheit geschenkt, Raum und Weite. Er hat uns erlöst von Zwang und Eingeengtheit. Er hat uns die Leichtigkeit eines uneingeschränkten Glaubens offenbart.

Und nun stelle ich noch mal die Frage von Jesus in den Raum:


"Für wen haltet ihr mich?"
(Lukas 9,20)


"Wer glaubt ihr, der ich bin?"


Gott sagt: "Ich bin, der ich bin." (2. Moses 3,14; Schlachter 2000)
Oder "Ich werde sein, (was du glaubst), das ich sein werde." (Luther 2017)

Gott ist Freiheit, Leichtigkeit und Geist.
Gott ist Hoffnung, Liebe und Licht.
Gott ist Leidenschaft, Freude und Leben.

Zweifel, Ängste, Kleinglaube, Fragen und Ungewissheit lasten schwer und liegen wie Felsbrocken am Boden. Bewegungslos, leblos, störend und immer wieder eine Stolperfalle unserer Selbst.

Gott ist Glaube. Leichter, freier, uneingeschränkter, unbelasteter Glaube.

Wie hätte Jesus erhöht werden können, wenn ihn die Schwere des immer mal wieder Zweifelns, seien sie auch noch so klein, auf dem Boden (der Tatsachen) gehalten hätten?

Jesus ist unser Glaube, die Leidenschaft und Leichtigkeit unseres Glaubens.

Beten wir und bitten Gott, uns diese Leichtigkeit des Glaubens zu offenbaren.
Bitten wir im Namen Jesus Christus, dass auch wir diese Leidenschaft in uns aufnehmen können.
Beten wir und spüren wir, wie sich die Schwere in unseren Herzen löst und wir endlich wahrhaft frei und befreit werden.

Frei wie der Wind, leicht wie die Wolken am Himmel, sanft und ungebunden, wie die Vögel, wie eine Taube, die vom Himmel herabschwebt.

Wir glauben, dass wir glauben und wir glauben auch, aber noch nicht mit der Vollkommenheit Jesus Christus, die Ihn all dieses Leiden durchstehen ließ. Nicht mit der Lebendigkeit Gottes, die Ihn wieder auferstehen ließ. Nicht mit der Leichtigkeit des Heiligen Geistes, die Ihn zum Vater erhöhen ließ.

Beten wir, dass auch wir immer mehr diese Freiheit, die Vollkommenheit und Lebendigkeit des Glaubens in Jesus Christus erfahren.
Beten wir um unsere Vollkommenheit in Christus.

Und unser Vater, der uns über alle Maßen liebt, wird unsere Herzen erlösen und sie mit Seiner vollkommenen Liebe erfüllen.


Es ist die Vollkommenheit im Glauben und nicht die Macht des Wissens, die uns ohne Zweifel und Fragen den Weg ins Paradies bahnt.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,

möge Eure Herzen und Sinne bewahren und unseren
Glauben und unser Vertrauen stärken in Christus Jesus.
Amen
(Philipper 4,7)


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