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Karfreitag
der Todestag von Jesus Christus



Bibelvers

Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und
tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm,
das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf,
das verstummt vor seinem Scherer
und seinen Mund nicht auftut.
(Jesaja 53,7b) SCH2000


In der Vorbereitung auf diesen Impuls, kam mir dieser Bibelvers in den Sinn und ließ mich auch nicht mehr los. "Wie ein Lamm, dass zur Schlachtbank geführt wird." Ein schreckliches Bild, was sich vor unserem geistigen Auge abzeichnet. Und doch erschreckende Realität. Brutale Realität.

Verraten aus den eigenen Reihen.
Ausgeliefert an Seine Feinde.
Verleugnet von Seinen Freunden.
Verurteilt von Macht und Dominanz.
Verspottet von aller Welt.
Gefoltert von den Schergen der Macht.
Gekreuzigt von Unrecht und Angst.

Heute, am Karfreitag, verstummen wir. Mit dem Blick zum Kreuz, treten wir zurück. Wir werden still und bedächtig angesichts der Leiden, die unser Herr, Jesus Christus erfahren, durchleben und ertragen musste.

Die fröhlichen Hosiannarufe verhallen und wandeln sich in laute, angsteinflößende "Kreuzigt ihn"-Rufe. Der Leidensweg Christi bahnt sich, mit einer tosenden, aufgewiegelten Menschenmenge seinen unerbittlichen Weg.

Die Szenen, die uns heute von allen Seiten umgeben, lassen uns immer wieder erschaudern, erstarren und mit Fragen des "Warum?" zurück.

Warum musste all das geschehen?
Warum musste unser Herr so leiden?
Warum musste wieder einmal das Böse dieser Welt siegen?

Und da sind sie wieder, diese drei Warum-Fragen, die letztlich in einer einzigen münden "Warum oh Gott?"

Warum lässt Er das alles zu?
Warum greift Er nicht ein?
Warum lässt Er all das Schreckliche geschehen und das Böse über das Gute triumphieren?

Auch Jesus hat am Kreuz diese Frage gestellt.

"Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme:
Eli, Eli, lama sabachthani, das heißt:
»Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«"
(Matthäus 27,46)

Aber Gott hat ihn nicht verlassen.

So sehr uns diese Warum-Fragen auch immer quälen, so sehr wir unter diesen brutalen Bildern leiden, so oft wir auch fragen mögen, "WO BIST DU GOTT?"
Gott hat Ihn und uns nicht verlassen. Gott ist immer an Seiner und auch an unserer Seite.

Er ist bei uns in all unserer Freude und Fröhlichkeit, aber auch in all unseren Ängsten und Sorgen. Er ist bei uns, wenn wir lachen und singen, aber auch wenn wir weinen und trauern.

Vieles was geschieht, werden wir niemals wirklich verstehen. Vieles was auf der Welt passiert, erscheint uns zu hoch und zu weit. Und solange das Böse auf dieser Welt regiert, werden wir auch von Schicksalsschlägen niemals wirklich befreit sein. 

Aber Gott greift ein, auch wenn wir es mit unseren trüben Augen und unserem kleingläubigen Verstand nicht immer gleich erkennen können.

Auch dieser "Karfreitag", dieser Klagetag, dieser Leidensweg Christi, ist ein Eingreifen Gottes in die Geschehnisse unserer Welt. So traurig, quälend und erschreckend die Dinge in Jerusalem und auf Golgatha, in diesen letzten Tagen und Stunden, auch sein mögen, es ist Gottes schmerzhaftes, aber auch von größter Liebe und Sehnsucht getriebenes Eingreifen.

Schmerzhaft
, weil Gott Seinen einzigen Sohn als Opferlamm zum Altar führen musste.
Von Sehnsucht getrieben, weil Gott damit allen Seinen Kindern wieder einen Weg zu Ihm bereitet möchte.
Von Liebe erfüllt, weil Gott der Welt damit den Weg zum wahren Frieden offenbaren will.

Es ist an uns, diesen so schweren und von Angst und Schrecken, von Schmerz und Leid und auch von Liebe und Hoffnung erfüllten Tag mit Jesus mitzugehen.
Es ist an uns, uns mit Ihm auf die Anklagebank zu setzen und die Angriffe des Bösen mit Gottes Wort zu begegnen.

Es ist an uns, uns mit an den Pfolterstock binden zu lassen und die Peitschenhiebe und Schläge zu ertragen.
Es ist an uns, die Bespuckungen und Belustigungen dieser Narren auszuhalten.

Es ist an uns, den Weg nach Golgatha mitzugehen und in die verzweifelten Gesichter verstummter Gläubiger zu schauen.
Es ist an uns, das Kreuz Christi mitzutragen und die Kraft und Stärke Gottes zu erfahren, die in dieser Prüfung steckt.

Es ist an uns, jeden einzelnen Nagel zu spüren und in jedem schmerzerfüllten Schrei, auch Gottes unglaubliche Liebe und Sein Opfer zu begreifen.
Es ist an uns, um Vergebung zu bitten, für all die Verantwortlichen, denn wir wissen, dass es nicht ihre eigene Schuld, sondern die Schuld der Sünde dieser Welt ist.

Es ist an uns, uns vor dem Kreuz zu beugen und das machtvolle Eingreifen Gottes zu erkennen.
Es ist an uns, Jesus den gebührenden Respekt zu zollen und mit Ihm diesen Weg zu gehen.

Aus Dankbarkeit für die Wunder, die Er uns erfahren ließ; für die Worte, die Er uns geschenkt hat; für die Wahrheiten, die Er uns gelehrt hat; für die Liebe, die Er uns gebracht hat.

Aus Demut für die Leiden, die Er auf sich genommen hat; für die Schmerzen, die Er für uns getragen hat; für das Aufhalten des Sturmes, der um uns herum tobt; für das Licht, welches unsere Finsternis erhellt.

Aus Ehrfurcht für die Stärke, mit der Er für uns durch harte Zeiten geht; für die Kraft, die Ihn Berge versetzen lässt; für die Macht des Wortes, mit der Er Feuer entfachen kann; für den Glauben, welchen Er reichlich in unsere Herzen gesät hat.

Begegnen wir Jesus Christus heute im Schweigen des Kreuzes in Dankbarkeit, Demut und Ehrfurcht.

Löschen wir das Licht unserer Kerzen, um es am Sonntag, durch Jesus Christus, wieder in voller Pracht und Herrlichkeit entflammen zu lassen.


Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,
möge Eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.
Amen
(Philipper 4,7)

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